Grußwort von Ministerpräsident Georg August Zinn zum ersten Hessentag 1961 in Alsfeld

Meine lieben Landsleute!

Mit dem 1. Hessentag in Alsfeld geht ein alter Wunsch von mir in Erfüllung. Es war schon seit langer Zeit mein Plan, einmal im Jahre alle die Vereinigungen, Gruppen und Organisationen zu einem Treffen zusammenzubringen, die durch ihr Wirken einen wichtigen Teil unseres öffentlichen Lebens bestreiten: die Sportler, die Heimatvereine, die Jugendgruppen, aber auch die Heimatvertriebenen und all die anderen, die sich dem Heimatgedanken widmen.

Ich brauche hier wohl nicht zu betonen, dass die Landesregierung den Idealismus und die Tatkraft dieser Gruppen sehr wohl zu würdigen weiß und bereit ist, sie in ihren Bestrebungen zu unterstützen.

Am Hessentag sollen nun zahlreiche Besucher einmal die Gelegenheit erhalten, sich einen Überblick über diesen Bereich des Lebens in unserem Hessenland zu verschaffen. Das Programm am 1. und 2. Juli wird richtungsweisend für weitere, ähnliche Veranstaltungen sein, denn:

• der Hessentag soll alle Hessen zwischen Weser und Neckar, Rhein und Werra zusammenführen;
• der Hessentag soll den Heimatvertriebenen und Flüchtlingen zeigen, dass wir alle in einer Gemeinschaft leben, die Platz für jeden hat;
• der Hessentag soll unserer Jugend zeigen, wie vielfältig das Leben in unserem Lande ist, und sie anregen, die Heimat kennenzulernen;
• der Hessentag soll ein wirkliches Volksfest werden, mit besinnlichen Stunden, mit Tanz, Gesang, Spiel und Sport;
• der Hessentag soll ein Beweis für unsere Verbundenheit mit der Heimat sein, auf die wir alle mit Recht stolz sein können.
  

Auf Wiedersehen am 1. Juli in Alsfeld.
Ihr
Georg August Zinn
Hessischer Ministerpräsident