Stadt und Kirche in Alsfeld am Vorabend der Reformation

Von Dr. Martin Arnold, Eschwege (2012)

1. Vorbemerkungen

Alsfeld feiert in diesem Jahr [2012] das 500-jährige Bestehen seines Rathauses. Es gilt als eines der schönsten in Hessen. Im Jahr 1512 wurde mit dem Bau begonnen, etwa zeitgleich mit Rathausneubauten in Frankenberg und in Marburg. Der Neubau war natürlich zentral am Markt gelegen, im Herzen der Stadt. Die besondere, das Stadtbild prägende Architektur bezeugt den Stolz der Alsfelder Bürgerschaft. [02]

Nur wenige Meter entfernt vom Rathaus, in alter Nachbarschaft, liegt die Stadtkirche, der heiligen Walpurgis geweiht. Ein mächtiger Steinbau, ebenfalls im Zentrum der alten Stadt, erbaut über einer Vorgängerkirche aus romanischer Zeit und umbaut von Bürgerhäusern, die den Kirchplatz umrahmen. Auch an der Walpurgiskirche wurde im Spätmittelalter viel gebaut. Doch das merkwürdige äußere Erscheinungsbild der Kirche zeigt, dass bestehende große Baupläne nicht vollständig zur Ausführung kamen.

Das Rathaus steht exakt am Übergang von Marktplatz und Kirchplatz, es verbindet beide Plätze miteinander. [03] Aus diesem städtebaulichen Befund ergibt sich die Frage: Rathaus und Kirche, Bürgergemeinde und Christengemeinde, in welchem Verhältnis standen beide Institutionen in der damaligen Zeit? Was kennzeichnete die kirchliche, was die städtische Situation am Vorabend der Reformation? Welche Interessen hatten Bürgermeister, Schöffen und Gemeindeabgeordnete im Blick auf die Kirche? Mit welchen Augen schaute man aus dem Rathaus auf die Kirche, und mit welchem Blick von der Kirche auf das Rathaus?

2. Die Stadt Alsfeld in Hessen und im Reich

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war Alsfeld eine Kleinstadt mit etwa 500 bis 600 Haushaltungen, was gut 2.000 Einwohnern entsprochen haben dürfte. [04] Die Stadt gehörte zur Landgrafschaft Hessen, der in Marburg residierende Landgraf war der Stadtherr. Im „neuen Schloss“ hatte er eine Nebenresidenz auch in Alsfeld. [05] Jede größere Entscheidung in der Stadt war von der Zustimmung des Landgrafen abhängig, der durch seinen Schultheißen und durch andere Amtsträger in der Stadt präsent war. Der Landgraf kontrollierte nicht nur den Rat und die Zünfte. Er besaß auch das Patronat über die Pfarrkirche und hatte damit auch entscheidenden Einfluss auf die kirchlichen Verhältnisse. [06]

In wirtschaftlicher Hinsicht war Alsfeld im Spätmittelalter vorwiegend eine Ackerbürgerstadt. Der gewerbliche Schwerpunkt lag auf dem Textilgewerbe. Manches spricht dafür, dass Anfang des 16. Jahrhunderts ein wirtschaftlicher Aufschwung einsetzte. In dieser Zeit entstanden nicht nur das Rathaus, sondern auch einige andere Gebäude am Markt, die heute noch bestehen. [07] Von großer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt war die Lage an den „Kurzen Hessen“, der Fernstraße, die die Messe- und Handelszentren Leipzig und Frankfurt miteinander verband.

Im Verhältnis zu den großen Städten Süd- und Mitteldeutschlands muss man dennoch von einer Randlage sprechen, nicht nur im Blick auf Alsfeld, sondern im Blick auf die Landgrafschaft Hessen insgesamt. [08] Es fehlte an großen Städten; alle 26 Großstädte des Reiches mit mehr als 10 000 Einwohnern und alle Reichsstädte, auch das von Alsfeld nicht weit entfernte Frankfurt, lagen außerhalb. [09] Es gab weder wirtschaftliche Großunternehmen noch große Handelsgesellschaften, weder eine Universität noch auch nur eine einzige Druckerei im ganzen Land. Mit anderen Worten: Die großen Wirtschaftsaktivitäten, das geistige und kulturelle Leben, der Humanismus und die Kunst, drangen kaum nach Hessen vor.

3. Blick aus dem Rathaus auf die Kirche

Das Rathaus liegt im Zentrum der Stadt, genau am Übergang von Marktplatz und Kirchplatz, nur wenige Meter von der Pfarrkirche entfernt. Von der einen Seite blickt man auf den Markt. Auf der anderen Seite, sozusagen in Hörweite, liegt die Pfarrkirche St. Walpurgis. Was konnte ein Ratsherr sehen, wenn er aus dem Fenster schaute?

Den Pfarrer, der die Pfarrstelle innehatte, hat er wohl selten gesehen, denn der hielt sich fast nie in der Stadt auf. Er ließ sich in der Regel durch einen der Altarpriester vertreten. Dass kirchliche Stellen in dieser Weise als „Pfründen“ verstanden wurden, ist eine typische Erscheinung jener Zeit. Die Plätze der Chorherren in der Walpurgiskirche blieben oft leer, obwohl ihnen stattliche „Präsenzgelder“ in Aussicht gestellt wurden, um sie zur Anwesenheit zu bewegen. [10]

Auch den zuständigen Bischof wird man in Alsfeld nicht gesehen haben. Zwar gehörte die Landgrafschaft in kirchlicher Hinsicht – von Randgebieten abgesehen – zum Erzbistum Mainz, und darin die Stadt Alsfeld zum Archidiakonat Amöneburg. Doch der Einfluss des Mainzer Bischofs scheint gering gewesen zu sein. Der Bischofssitz Mainz lag außerhalb der Landgrafschaft. Das Mainzer Erzbistum befand sich seit langer Zeit in einer Konkurrenz zur Landgrafschaft um die Landesherrschaft. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts war indes die Auseinandersetzung bereits zugunsten der Landgrafschaft entschieden. So nimmt es nicht wunder, dass der seit 1514 amtierende Erzbischof Albrecht von Brandenburg sich niemals auch nur einen Tag in der Landgrafschaft aufgehalten hat, von Durchreisen abgesehen. Man hat deshalb von einer „Bischofsferne“, ja „Bischofslosigkeit Hessens“ gesprochen. [11]

Vor und in der Kirche jedoch konnte man Zeuge eines intensiven religiösen Lebens werden. Denn dort wurde sehr häufig Messe gefeiert. Durch verschiedene Messstiftungen gab es neben dem Hauptaltar der Kirche mindestens fünf Nebenaltäre, an denen für das Seelenheil ihrer Stifter gebetet wurde. Weitere Stiftungen galten der Ausstattung der Kirche. Als im Jahr 1466 eine Orgel angeschafft wurde, erklärten Geistlichkeit und Rat, dass sie „hier zu Alsfeld in unserer Pfarrkirche Gottesdienst und Zierung und Ornamente, zu Gottesdienst gehörend, gern mehren und bessern“ wollten. [12] Die Stadt Alsfeld beteiligte sich mit einer jährlichen Zahlung am Kauf des Messweins für das Augustinerkloster. [13] Ein Altarpriester der Kirche, der 40 Gulden zum Orgelbau beisteuerte, verband damit die Erwartung, dass sein Name in das Buch der Jahresgedächtnisse an der Pfarrkirche eingetragen werde, womit für die Geistlichen die Verpflichtung verbunden war, für ihn und seine Vorfahren „den allmächtigen Gott für sie zu bitten.“ [14] Zum Pfarrklerus in Alsfeld gehörten insgesamt zwölf Personen, die den Altären der Pfarrkirche zugeordnet waren und zum Teil auch Pfarrdienste in den Nachbarorten übernahmen. Obwohl der Landes- und Stadtherr das Patronat über die Pfarrkirche innehatte, übte auch die Stadt großen Einfluss auf den Klerus aus. Mit Ausnahme des Pfarrers stammten alle anderen Kleriker aus Alsfeld selbst oder hatten hier Verwandtschaft. In der Praxis sorgte der Rat dafür, dass der Klerus seinen eingegangenen Verpflichtungen gewissenhaft nachkam. [15] Die Zuständigkeit der Stadt in kirchlichen Fragen war unter Bürgern und Klerikern unbestritten. [16] Bürgermeister, Schöffen und Gemeindeabgeordnete wussten sich auch für das geistlich-kirchliche Leben mitverantwortlich.

Die Schöffen und die Vertreter der Bürgerschaft hatten auch aus wirtschaftlichen Gründen ein vitales Interesse an der Kirche. Denn die Pfarrkirche verfügte durch Stiftungen und Schenkungen über erheblichen Grundbesitz, der zumindest teilweise von der Steuerpflicht befreit war. [17] Das heißt, der Klerus beteiligte sich nicht ausreichend an den Lasten, die von allen Bürgern zu tragen waren. Hinzu kommt, dass die Geistlichkeit von der weltlichen Gerichtsbarkeit befreit und nur der geistlichen Gerichtsbarkeit unterworfen war. Der „geistliche Stand“ beanspruchte also Sonderrechte und eine Sonderrolle im bürgerlichen Gemeinwesen. Aus Sicht der Stadt ging es dabei nicht nur um die Geistlichen der Pfarrkirche. Auch verschiedene geistliche Orden, die mit Niederlassungen in Alsfeld vertreten waren, wie etwa die Johanniter aus Grebenau, der Deutsche Orden in Marburg oder die Klöster Haina und Immichenhain hatten Grundbesitz in der Stadt und beanspruchten Steuerfreiheit. [18] Für Stadt und Bürgerschaft entstand damit ein nicht unerheblicher Steuerausfall.

Verschärft wurde das Problem durch das um das Jahr 1300 in Alsfeld gegründete Kloster der Augustinereremiten. [19] Es lag nicht im Zentrum, wie die Pfarrkirche, sondern, wie bei den Bettelordensklöstern typisch, am Rande der Stadt. Auch hier gehörten zum Konvent viele Mitglieder aus Alsfelder Familien. Die Alsfelder Niederlassung gehörte zur sächsisch-thüringischen Provinz des Ordens. Während sich jedoch die Augustinerklöster in Erfurt, Wittenberg und im osthessischen Eschwege einer Reformbewegung geöffnet hatten, die sich als „sächsische Kongregation“ aus dem Provinzialverband herausgelöst hatte, zählte Alsfeld zu den Klöstern, die sich einer strengen Beachtung der Klosterregel – der sogenannten „Observanz“ – nicht anschließen mochten.

Wohl nicht zuletzt im Blick auf die Entwicklung des neuen Klosters der Augustinereremiten in der Stadt hatte Landgraf Heinrich II. schon im Jahr 1339 verboten, Klöstern Erbgüter innerhalb der Stadt oder ihrer Gemarkung zu vermachen. [20] Sollte dies dennoch geschehen, sollte der Grundbesitz verkauft und der Verkaufserlös dem Kloster zugewendet werden. [21] Wohl gerade durch diese Bestimmung hatte das ja eigentlich dem Armutsgedanken verpflichtete Bettelordenskloster bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts ein so beträchtliches Kapitalvermögen angehäuft, dass es neben der Pfarrkirche zu den reichsten Besitzern der Stadt gehörte. [22] Die großen Kapitalien, die auf diese Weise zusammenkamen, wurden gegen Zinsen an die Bürger verliehen. Selbst die Stadt Alsfeld war bei den Augustinern hoch verschuldet. [23]

Unbeschadet dieser wirtschaftlichen Zusammenhänge war das Kloster der Augustinereremiten neben der Pfarrkirche die wichtigste religiöse Institution in der Stadt. Auch Landgraf Heinrich III. (1458–1483) hatte ein „Seelgerät“ gestiftet. Um sein Seelenheil zu befördern, vermachte er den Alsfelder Augustinern und drei anderen Bettelordensklöstern in Hessen je 175 Gulden. Die Mönche des Klosters sollten „zu ewigen Gezeiten jeglichen Jahres zu vier Malen mit Vigilien, Seelenmessen und anderen göttlichen und guten Werken als einen Landesfürsten ehrlich und ziemlich begehen und Gott den Allmächtigen für seiner Voreltern und Eltern, seine und aller Christgläubigen Seelen mit Innigkeit fleißig bitten“. [24] Das Wappen der hessischen Landgrafen zierte einen Gewölbeschlussstein der Klosterkirche.

Doch nicht nur für den Landesherrn wurde im Kloster regelmäßig gebetet. Jost Spede etwa stiftete dem Augustinerkloster im Jahr 1515 jährliche Erträgnisse an Geld und Wachs. Dafür sollten die Augustiner jeden Donnerstag eine Messe lesen für seine verstorbenen Eltern und Paten. [25] Über eine Bruderschaft waren viele Alsfelder in die Gebetsgemeinschaft mit den Augustinern aufgenommen. [26] Neben den Messfeiern waren die Predigt und die Seelsorge ein besonderes Anliegen der Augustiner. Ihre geistliche Wirksamkeit überschnitt sich also teilweise mit derjenigen der Geistlichen an der Pfarrkirche. So war die Beziehung des Augustinerklosters zur Pfarrkirche, von Weltgeistlichen zu Mönchen, immer wieder von Spannungen gekennzeichnet. [27] Auch dies ist ganz typisch für die kirchlichen Verhältnisse des Spätmittelalters.

Genau im Jahr 1512, als mit dem Bau des Rathauses begonnen wurde, begann ein Mitglied des Alsfelder Augustinerkonventes ein Theologiestudium in Wittenberg. [28] Es war Tilemann Schnabel, der schon bald nicht nur eine akademische Karriere machte, sondern der auch zu den Führungskräften seines Ordens aufrückte und geistliche Leitungsämter bekleidete. [29] In seiner Person vollzog sich unter dem Einfluss Martin Luthers und der Wittenberger Theologie der Umbruch vom Spätmittelalter zur Reformation. Er sollte später auch als Reformator Alsfelds, als Superintendent und leitender Geistlicher innerhalb der Landgrafschaft eine wichtige Rolle in der hessischen Reformationsgeschichte spielen. [30] Doch davon ahnte man im Jahr 1512 noch nichts.

4. Blick von der Kirche auf das Rathaus

Hatten wir zunächst aus dem Rathaus auf die Kirche geblickt, so soll nun der Blick umgekehrt werden. Was kennzeichnete die Situation der Stadt? Mit dem 16. Jahrhundert begannen „Alsfelds glücklichste Jahrzehnte“ (Karl Siegmar von Galéra). [31] Wirtschaftlich ging es aufwärts. Nicht nur das Rathaus wurde neu gebaut, auch sonst setzte eine rege Bautätigkeit ein.

In rechtlicher Hinsicht war es den wohlhabenden Ackerbürgern, Kaufleuten und Handwerkern im 15. Jahrhundert gelungen, Mitwirkungsrechte bei der Stadtregierung zu erlangen. Im Jahr 1429 hatte der Landgraf mit dem sogenannten „Korebrief“ den Zünften und der Gemeinde das Recht verliehen, vier Männer zu wählen, die gemeinsam mit den zwölf Schöffen das Recht hatten, die Stadt zu regieren. [32] Der Kreis der Schöffen, der ursprünglich nur aus Mitgliedern des Patriziates bestand und sich selbst ergänzte, öffnete sich für Mitglieder aus den Zünften. Die Gemeindeabgeordneten wählten aus dem Kreis der Schöffen einen Bürgermeister, die Schöffen aus den vier Gemeindeabgeordneten einen Unterbürgermeister. [33]

Hinsichtlich der Sonderrechte des geistlichen Standes werden die Geistlichen mit einem gewissen Misstrauen auf das Rathaus geblickt haben. Bürgermeister, Schöffen und Gemeindeabgeordnete hatten ein Interesse daran, die steuerlichen und rechtlichen Privilegien des Klerus zu beseitigen. Im Oktober 1521 gelang es der Stadt denn auch, die Geistlichen in die Steuerpflicht mit einzubeziehen und eine fast vollständige Kontrolle über die Einkünfte des Klerus zu gewinnen. [34] Auch in der Armenfürsorge konnte die Stadt ihre Rechte gegenüber der Kirche erweitern. Spenden aus der Bürgerschaft wurden von nun an durch die Stadt verwaltet und verteilt. [35]

Unabhängig von diesem Interessenskonflikt sah jedoch die Stadt bzw. die Bürgergemeinde in der Förderung des geistlichen Lebens ihre selbstverständliche Aufgabe. Bereits im 14. Jahrhundert wurden die Baumaßnahmen an der Pfarrkirche von der Stadt betrieben. Der Rat bestimmte die Vorsteher der Spitäler und die Lehrer der Pfarrschule. Küster der Pfarrkirche waren manchmal gleichzeitig als Stadt- und Gerichtsschreiber tätig. [36] Hinter und über den Politikern im Rathaus stand der Landgraf. Nicht der Bischof, sondern der Landgraf war bestrebt, die kirchlichen Angelegenheiten zu ordnen. Dazu verfügte er auch über die rechtlichen Möglichkeiten. Mit dem Patronat über die Pfarrkirche entschied er nicht nur über die Besetzung der Pfarrstelle, sondern auch über alle anderen relevanten kirchlichen Vorgänge in der Stadt. Auch das Augustinerkloster war stark im Blickfeld der Landgrafen. Nicht nur, dass sie das Kloster durch Stiftungen förderten; sie unternahmen auch große Anstrengungen zur Klosterreform. In diesem Zusammenhang wandte sich Landgraf Wilhelm III. sogar mit einem Schreiben direkt an Papst Alexander VI. [37]

Einen besonders schönen und eindrucksvollen Einblick in die enge Verbindung zwischen Stadt und Kirche gibt das Alsfelder Passionsspiel. [38] Es wurde 1501, 1511 und 1517 aufgeführt, und zwar vom Ostermontag bis zum Mittwoch nach Ostern. [39] An dem Spiel, das wohl auf dem Marktplatz aufgeführt wurde, nahmen etwa 200 Personen teil, also etwa 10 % der Gesamtbevölkerung. [40] Es war eine Veranstaltung der ganzen Stadt [41] und stand unter der Obhut des Rates. [42] Die Darsteller stammten aus allen sozialen Schichten. Einer der Bearbeiter und Organisatoren des Passionsspiels war Altarist an der Pfarrkirche, auch weitere Kleriker waren als Darsteller beteiligt. [43] Es ist anzunehmen, dass das Spiel von einer Bruderschaft getragen wurde, die mit der Pfarrkirche verbunden war. [44]

Am ersten Spieltag wurde das Leben Jesu von seiner Taufe bis zu seinem Einzug in Jerusalem dargestellt. Viel Raum nahm dabei eine Konferenz Luzifers und seines Hofstaats ein, die einen „teuflischen“ Plan entwickeln, um Jesus zu schaden. [45] Dass die Aufführungen in einen kirchlichen Rahmen eingebunden waren, zeigt der Schluss des ersten Tages, der mit den Worten endete:

„Hie musßen mer dijt spele lasßen bestan:
zu der kirchen sollen mer alle gann
und got danckende synn
syner grossen martel und pynn“ [46].

Am zweiten Tag wird die Passionsgeschichte vom letzten Abendmahl bis zur Übergabe Jesu an die Juden durch Pilatus erzählt. Am dritten und letzten Tag wird Jesus gekreuzigt. Die Kreuzigung wird mit grausamen Einzelheiten nachgezeichnet:

„Gebet her stumper nagel dry / hamer und zangen auch daby!
an hende und an fuß byndet em strenge / und recket en nach des cruczes lenge
byß an der locher zeychen / das beyn und fuß daran reichen,
das die neyl dadorch dringen!“ [47]

Die ursprüngliche Fassung des Spieles endete mit dem leeren Grab und einer Prügelei zwischen Juden und Grabwächtern. Pilatus stiftete Frieden zwischen beiden Gruppen, indem er die Grabwächter dafür bezahlte, dass sie die Auferstehung verschweigen. In späteren Bearbeitungen erhielt das Stück einen Schluss, der besser in die österliche Freudenzeit passte. Der Proklamator forderte in seiner Schlussrede zum Feiern auf:

„Nu sollet er zu huße ziehen, / fladen essen und drinken wyn
und solt zu den kirchen bedden gan! Gott muße uch ablaß thun!
alle uwer missetaid / musße uch hie entbynden uff disser stadt!“ [48]

Was war der Sinn und Zweck dieser Spiele? Sie dienten nicht nur der Unterhaltung oder der Belehrung, sondern hatten primär eine religiöse Funktion. Dorothea Freise, die das Alsfelder Spiel und andere vergleichbare Spiele dieser Zeit untersucht hat, kommt zu dem Schluss:

„Die Aufführung geistlicher Spiele fügte sich bruchlos ein in das große Spektrum spätmittelalterlicher religiöser Betätigung und Jenseitsfürsorge. Sie ist vergleichbar mit der Aufstellung von Altarretabeln, der Stiftung von Predigten, Messen und anderen liturgischen Andachten oder der Herausgabe von Stunden- und Andachtsbüchern, die nicht selten von vermögenden Laien angestoßen und finanziert wurde. Nach zeitgenössischem Verständnis waren all dies fromme Werke zur höheren Ehre Gottes und zugleich karitative Taten, denn sie machten sich verdient um das Heil der Mitmenschen und der Stadt. Immer ging es um das eine große Thema: die Teilhabe an der Erlösung.“ [49]

Insgesamt entsteht im Blick auf Alsfeld am Vorabend der Reformation der Eindruck einer „vielseitigen und eifrig gepflegten Kirchlichkeit“. [50]

5. Einordnung in den kirchengeschichtlichen Kontext und Fazit

Man hat das späte 15. Jahrhundert in Deutschland eine der „kirchenfrömmsten Zeiten des Mittelalters“ genannt. [51] Diese intensive Frömmigkeit der Menschen vollzog sich mehr als in den Jahrhunderten zuvor, in denen es mancherlei grundsätzliche Kritik an der Kirche gegeben hatte, nun innerhalb der kirchlichen Ordnungen. Woraus speiste sich diese intensive Frömmigkeit? Es war vor allem die Sorge um das Seelenheil. [52] Viele fragten sich: Was wird aus mir nach meinem Tod? Wird Gott meiner Seele gnädig sein und mir ewiges Leben schenken? Oder werde ich zunächst eine ungewiss lange Zeit im Fegfeuer büßen müssen als Strafe für die Sünden, die ich begangen habe? Diese Sorge galt nicht nur dem eigenen Seelenheil, sondern auch dem der Angehörigen und Vorfahren.

Als das wirksamste Mittel, um das Seelenheil zu befördern, galt die möglichst häufige Feier des Messopfers. So nahm im Spätmittelalter die Zahl der Messstiftungen, der Altäre in den Kirchen und auch der Messpriester kontinuierlich zu. Wer sich eine eigene Stiftung nicht leisten konnte, trat einer Bruderschaft bei, die ihn in ihre Gebetsgemeinschaft aufnahm. Die Kirchengebäude konnten die vielen Altäre kaum noch aufnehmen, die durch die Messstiftungen benötigt wurden. Ein kirchlicher „Baufrühling“ kennzeichnete deshalb die Jahrzehnte vor der Reformation. Viele Kirchen wurden in dieser Zeit neu errichtet, erweitert oder kostbar mit Bildwerken ausgestattet. Nicht selten gaben sich die Stifter mit Namen oder Wappen zu erkennen und befriedigten damit auch ein Repräsentationsbedürfnis. [53]

Auch viele andere „gute Werke“ dienten der Sorge für das Seelenheil, wie etwa Wallfahrten und Prozessionen, die einen regelrechten Boom erlebten. Die Heiligen- und Reliquienverehrung erreichte einen Höhepunkt. Und im Zusammenhang mit dem Bußsakrament bekam der Ablass eine besondere Bedeutung. Eigentlich ging es dabei ja um eine Verkürzung der von der Kirche auferlegten Bußstrafen. Im populären Bewusstsein jedoch war der Ablass ein Mittel, um für sich selbst oder seine Angehörigen die ungewiss lange Zeit im Fegfeuer zu verkürzen oder gar – durch einen „vollkommenen Ablass“ – ganz zu umgehen.

Das hervorstechendste Merkmal jener Zeit kann man in einer Art „Leistungsfrömmigkeit“ sehen: „Man kann den Eindruck gewinnen, die dem ganzen Mittelalter vertraute, beschwerliche Lebensperspektive, dass das menschliche Dasein auf lauter gestaffelte Schrecken hinausläuft – den Tod, das Fegefeuer, das Endgericht –, habe sich am Ende noch verschlimmert. Als das geeignetste Mittel aber, um Gerichtsnot und Heilsangst abzuwenden, erschien die Häufigkeit religiöser Leistungen, zu der die Kirche so reichhaltige Gelegenheiten bot.“ [54]

Was sich so vielfältig in der Frömmigkeit ausdrückte, hatte eine Entsprechung in der kirchlichen Lehre. Wohl gab es auch im Spätmittelalter verschiedene theologische Schulrichtungen. Ihnen allen gemeinsam war jedoch ein Gnaden- und Rechtfertigungsverständnis, das man mit dem Begriff des „Gradualismus“ bezeichnet hat. Damit ist gemeint, dass sich die Rechtfertigung des Menschen nicht in einem Akt vollzieht, sondern Schritt für Schritt. Gott kommt dem Menschen zwar mit seiner Gnade entgegen, doch diese Gnade muss sich in Tugenden und guten Werken bewähren, damit sie im Jüngsten Gericht von Gott anerkannt werden kann. [54] Mit anderen Worten: Der Mensch wird zwar aus Gnade gerecht vor Gott. Die empfangene Gnade führt aber nur dann zum Heil, wenn sie den Menschen Schritt für Schritt so verändert, dass er gute Werke hervorbringt. So hatte es ja auch schon der Kirchenlehrer Thomas von Aquin in seiner „Summe der Theologie“ beschrieben: Denen, die tun, was ihnen möglich ist, verweigert Gott seine Gnade nicht. Um das Heil zu erlangen, bedarf es also des Zusammenwirkens von Gott und Mensch: „Einer abgestuften Gnadenmitteilung Gottes an den Menschen entspricht eine graduell sich vervollkommnende Mitwirkung des Menschen mit Gott …“. [56] Es war diese spezifische Rechtfertigungstheologie, die eine quantitative Ausweitung der Frömmigkeit zur Folge hatte.

In Hessen war im Blick auf Kirche und Frömmigkeit vieles nicht anders als sonst im Reich. Das Stiftungswesen blühte; es gab Ablasskampagnen und Massenwallfahrten. Es fehlten jedoch die großen Städte, die Universitäten, die Druckereien und auch die großen Künstler. Was für die Zukunft der Kirche große Bedeutung erlangen sollte, waren zum einen der Landesherr und zum anderen die etwa vierzig Männer- und Frauenklöster im Land, die neben der verfassten Kirche das kirchliche Leben prägten, wie etwa das Augustinerkloster in Alsfeld.

Das Bild von Kirche und Frömmigkeit in der Stadt Alsfeld fügt sich gut ein in das Gesamtbild des Spätmittelalters. Vielleicht kann man die große Beteiligung am Passionsspiel sogar als eine Art öffentlich inszenierter Frömmigkeit der gesamten Stadtgemeinde deuten, die anderswo so nicht greifbar ist. Das aufwändig inszenierte Passionsspiel zeigt eine Art öffentlicher Frömmigkeit.

Der Historiker Johannes von Haller hat einst das Spätmittelalter als Zeit einer permanenten Krise und des kirchlich-religiösen Verfalls bezeichnet. In dieser Situation habe der „Funke Luther“ genügt, um das angesammelte Potential religiöser Unzufriedenheit zur Explosion zu bringen. [57] Aus der vorangehenden Darstellung dürfte deutlich geworden sein, dass diese Sicht der Jahrzehnte vor der Reformation an Alsfeld keinen Anhalt findet. Das Spätmittelalter war keine Zeit des religiös-sittlichen Verfalls, sondern eine Zeit intensiver Frömmigkeit.

Wie ist dann aber die Reformation historisch zu erklären? Bernd Hamm spricht von einem „Systembruch“. Das System des „Gradualismus“ wurde abgelöst durch das Gegensystem der Reformation. Doch was kennzeichnete dieses Gegensystem? Es bestand in einer konsequenten Konzentration auf Elemente, die nicht neu, sondern bereits in der spätmittelalterlichen Tradition angelegt waren. Nun wurde gelehrt, dass die Rechtfertigung des Menschen aus Glauben allein erfolgt, ohne Zutun der guten Werke. Auch dass die Fürbitte Marias und der Heiligen nicht nötig ist, sondern das Vertrauen auf Jesus Christus genügt. Und dass die Heilige Schrift der alleinige Maßstab für Christen sein soll, die Tradition hingegen immer an der Bibel zu messen. Gegen diese Konzentration ließ sich von altgläubiger Seite immer nur mit einem „Ja, aber“ argumentieren. [58]

Was war für die Reformation in Hessen typisch? Hier wurden keine reformatorischen Flugschriften gedruckt wie etwa in Augsburg, Nürnberg und Straßburg. Maßgeblich für die Einführung der Reformation in der Landgrafschaft war zum einen der Landesherr, der sich etwa im Jahr 1524 der evangelischen Lehre anschloss. Daneben aber, teils auch schon früher, waren es Mönche, die sich für die Reformation einsetzten. Johannes Schilling hat die hessischen Klöster sogar pointiert als „Brunnenstube der Reformation“ bezeichnet. [59] Aus den Klöstern rekrutierte der Landgraf später einen großen Teil des Führungspersonals für das neue Kirchenwesen. Das beste Beispiel dafür ist Tilemann Schnabel, der zunächst vom einfachen Augustinermönch zum Provinzial seines Ordens aufstieg, sich dann jedoch unter dem Einfluss Luthers der Reformation anschloss und von Landgraf Philipp zu einem der hessischen Superintendenten berufen wurde.

Die Unterscheidung zwischen Klerus und Laien, die der mittelalterlichen Theologie selbstverständlich war, wurde mit der Reformation aufgehoben. Die evangelischen Pfarrer wurden Teil der Bürgergemeinde mit allen Rechten und Pflichten. Damit kamen städtische Bestrebungen zum Ziel, die schon im Spätmittelalter zu spüren waren. In dem sich neu formierenden evangelischen Kirchenwesen konnte die Stadt, aber vor allem der Stadt- und Landesherr im Rahmen des landesherrlichen Kirchenregiments seinen Einfluss auf das kirchliche Leben erweitern. Die Nachbarschaft von Rathaus und Kirche gewann eine neue Gestalt.

Fußnoten:

[01] Dem Text liegt die gekürzte Version eines Vortrags zugrunde, den der Verfasser am 21. Mai 2012 auf Einladung der Evangelischen Kirchengemeinde Alsfeld im Rahmen der „Alsfelder Kulturtage“ in der Alsfelder Walpurgiskirche gehalten hat.

[02] Vgl. Jochen Weppler: Nicht nur für Kenner! Wissenswertes zur Bauweise des Alsfelder Rathauses, in: 500 Jahre Rathaus Alsfeld 1512-2012. Alsfeld 2012, S. 73.

[03] Vgl. Jochen Weppler: Prächtig eingerahmt: Die historischen Gebäude rund um den Marktplatz und den Kirchplatz, in: 500 Jahre Rathaus Alsfeld 1512-2012. Alsfeld 2012, S. 139.

[04] Vgl. Dorothea Freise: Geistliche Spiele in der Stadt des ausgehenden Mittelalters: Frankfurt, Friedberg, Alsfeld. Göttingen 2002 (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 178), S. 287. Zum Vergleich: Marburg hatte in dieser Zeit etwa 3.000 Einwohner (Ingrid Kloerss: Aufstieg und Fall der Marburger Familie Schwan in der Frühen Neuzeit, in: ZHG 116, 2011, S. 43).

[05] Vgl. Karl Siegmar von Galéra: Die Geschichte der Stadt Alsfeld. Von den Anfängen bis zum Ende des Siebenjährigen Krieges. Alsfeld 1974, S. 25.

[06] Vgl. Freise (wie Anm. 4), S. 101 Anm. 71.

[07] Vgl. Freise (wie Anm. 4), S. 103; Weppler (wie Anm. 3), S. 139-147.

[08] Vgl. zum folgenden Bernd Moeller: Hessen in Deutschland um 1500, in: Reformation und Landesherrschaft. Hg. von Inge Auerbach. Marburg 2005, S. 1-15.

[09] Vgl. Heinz Schilling: Die Stadt in der Frühen Neuzeit. München 1993, S. 3.

[10] Vgl. Ulrich Stöhr: Die Verwendung des „Kleinen“ Kirchengutes in der Landgrafschaft Hessen im Zeitalter der Reformation. Kassel 1996 (Hessische Forschungen zur geschichtlichen Landes- und Volkskunde 27), S. 305-307.

[11] Vgl. Moeller (wie Anm. 8), S. 10.

[12] Zitiert nach Fritz Herrmann: D. Tilemann Schnabel. Der Reformator der Stadt Alsfeld. Alsfeld 1905, S. 6.

[13] Vgl. Karl Ebel: Die Urkunden des Stadtarchivs von Alsfeld aus dem 15. Jahrhundert, in: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Giessen Bd. 7 (1898), S. 86.

[14] Zitiert nach Herrmann (wie Anm. 12), S. 7.

[15] Freise (wie Anm. 4), S. 109.

[16] Vgl. Freise (wie Anm. 4), S. 109.

[17] Vgl. Galéra (wie Anm. 5), S. 30.

[18] Vgl. Galéra (wie Anm. 5), S. 32.

[19] Vgl. Galéra (wie Anm. 5), S. 31-34.

[20] Dieses Verbot bezog sich jedoch nur auf neue Vermächtnisse, bestehender Grundbesitz war davon ausgenommen. Vgl. Galéra (wie Anm. 5), S. 32.

[21] Vgl. Galéra (wie Anm. 5), S. 32: „Die Lösung war denkbar einfach: steuerpflichtig waren der Grundbesitz und seine Rente, steuerfrei dagegen das Barkapital und seine Zinsen.“

[22] Vgl. Galéra (wie Anm. 5), S. 32.

[23] Vgl. Galéra (wie Anm. 5), S. 33.

[24] Zitiert nach Herrmann (wie Anm. 12), S. 3.

[25] Vgl. Eduard Becker: Regesten aus dem Alsfelder Stadtarchiv. O.O.u.J. (Würzburg 1913) (Sonderdruck aus den Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins, Bd. XXI), S. 38, Nr. 162.

[26] Vgl. Herrmann (wie Anm. 12), S. 4.

[27] Vgl. Herrmann (wie Anm. 12), S. 4.

[28] Vorausgegangen war ein Studium generale an der Ordenshochschule in Erfurt, wo Schnabel auch Martin Luther begegnete. Vgl. Hans Schneider: Der Hessische Augustiner Tilemann Schnabel und sein Orden, in: JHKGV 51 (2000), S. 146 f.

[29] Er kehrte wohl 1518 nach Alsfeld zurück und wurde Prior der Alsfelder Augustinereremiten. Vgl. Hans Schneider(wie Anm. 28), S. 148.

[30] Über Schnabel vgl. Fritz Herrmann (wie Anm. 12); Schneider (wie Anm. 28), S. 148-179.

[31] Vgl. Galéra (wie Anm. 5), S. VII.

[32] Vgl. Galéra (wie Anm. 5), S. 20.

[33] Vgl. Galéra (wie Anm. 5), S. 20 f.

[34] Vgl. Freise (wie Anm. 4), S. 110.

[35] Vgl. Galéra (wie Anm. 5), S. 30; Freise (wie Anm. 4), S. 110.

[36] Vgl. Freise (wie Anm. 4), S. 106.

[37] Vgl. Herrmann (wie Anm. 12), S. 9.

[38] Vgl. Freise (wie Anm. 4), S. 256-334.

[39] Im Jahr 1517 wurde zusätzlich noch ein Weihnachts- und Dreikönigsspiel aufgeführt. Vgl. Freise (wie Anm. 4), S. 258.

[40] Vgl. Freise (wie Anm. 4), S. 287.

[41] Vgl. Freise (wie Anm. 4), S. 334.

[42] Vgl. Freise (wie Anm. 4), S. 521.

[43] Vgl. Freise (wie Anm. 4), S. 283.

[44] Vgl. Freise (wie Anm. 4), S. 331.

[45] Vgl. Freise (wie Anm. 4), S. 364.

[46] Zitiert nach Freise (wie Anm. 4), S. 259.

[47] Zitiert nach Freise (wie Anm. 4), S. 378.

[48] Zitiert nach Freise (wie Anm. 4), S. 260.

[49] Freise (wie Anm. 4), S. 515.

[50] Fritz Herrmann (wie Anm. 12), S. 8.

[51] Bernd Moeller: Frömmigkeit in Deutschland um 1500, in: Archiv für Reformationsgeschichte 56 (1965), S. 22.

[52] Vgl. Moeller (wie Anm. 51), S. 5-31

[53] Dies gilt etwa für den spätgotischen Schnitzaltar in der Walpurgiskirche mit dem Wappen des 1435 erwähnten Balthasar zum Aren gen. Fronhausen und seiner Gattin Gertrud Schaufuß.

[54] Bernd Moeller: Die Rezeption Luthers in der frühen Reformation, in:  Bernd Hamm / Bernd Moeller / Dorothea Wendebourg: Reformationstheorien. Ein kirchenhistorischer Disput über Einheit und Vielfalt der Reformation. Göttingen 1995, S. 25.

[55] Vgl. Bernd Hamm: Einheit und Vielfalt der Reformation – oder: was die Reformation zur Reformation machte, in: Bernd Hamm / Bernd Moeller / Dorothea Wendebourg: Reformationstheorien. Ein kirchenhistorischer Disput über Einheit und Vielfalt der Reformation. Göttingen 1995, S. 69.

[56] Hamm (wie Anm. 55), S. 70.

[57] Vgl. Johannes von Haller: Die Ursachen der Reformation. Tübingen 1917, S. 42.

[58] Vgl. Hamm (wie Anm. 55), S. 71.

[59] Vgl. Johannes Schilling: Klöster und Mönche in der hessischen Reformation. Gütersloh 1997 (Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte 67), S. 230.

Erstveröffentlichung:

Dr. Martin Arnold, Stadt und Kirche in Alsfeld am Vorabend der Reformation, Walpurgiskirche am 21.05.2012, Vortragsskript, Stand: 14.04.2012, S. 1-11. Auch in: Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung, 63. Jahrgang, 2012, S. 107-118.

Dr. Martin Arnold hat die Veröffentlichung seines Vortragstextes
auf www.Geschichtsforum-Alsfeld.de gestattet.

Herzlichen Dank!

[Stand: 23.03.2024]