Angenrod (1965)

Von Gerald Lohwasser, Ehringshausen (1965)

Angenrod (292 m ü. NN) liegt dort, wo die Bundesstraße 62 das Antrifttal quert. Es hat 628 Einwohner (Stand: 06.06.1961). 1272, 1339 und 1369 hören wir von Ingerode, 1450 von Ingerade‚ 1574 Von Ingeraide und 1750 Von Angelrot.

Die Antrift in Angenrod
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Im frühen 14. Jahrhundert kam das Hofgut Angenrod in den Besitz der Herren von Werda gen. Nodung, die für das Dorf und die Umgebung von Bedeutung waren. Der rund 75 ha umfassende, heute im Besitz des Prinzen und der Prinzessin von Hannover befindliche ehemals Bernstorff‘sche Hof war Kern des Dorfes, von dem aus die dörfliche Entwicklung erfolgte. Angenrod besaß 1905 die relativ größte jüdische Kultgemeinde des Kreises (mit 22,5 v.H. der Einwohner).

Das Dorfgemeinschaftshaus
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Angenrod ist ein geschlossenes Haufendorf mit 321 ha Gemarkungsland. Von 299 Erwerbspersonen sind 85 in der Land- und Forstwirtschaft, 169 im produzierenden Gewerbe, 24 in Handel und Verkehr und 21 als Sonstige beschäftigt. Zwölf landwirtschaftliche Betriebe haben mehr als 10 ha. Mit 82 v.H. ist der Anteil der Nebenerwerbslandwirte sehr hoch. Neben zahlreichen Handels- und Gewerbebetrieben kennzeichnet die Zahl von 200 Auspendlern die wirtschaftliche Struktur der ländlichen Gewerbegemeinde.

Bushaltestelle in der Ortsmitte
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Erstveröffentlichung:

Gerald Lohwasser, Angenrod. Städte und Dörfer im Landschaftsbild. Angenrod, in: Mushakesche Verlagsanstalt (Hrsg.), Landkreis Alsfeld. Monographie einer Landschaft, Trautheim 1965, S. 49-55, hier S. 64.

[Stand: 30.01.2024]