Hattendorf (1997)

Von Dr. Herbert Jäkel, Alsfeld (1997)

Hattendorf gehörte vor der Gebietsreform zum Landkreis Ziegenhain. Mit seiner Lage am Ausläufer des Knüllgebirges und im Tal der windungsreichen Berfa ist Hattendorf aber auch ein Ort, der noch zu der bekannten Siedlungs- und Kulturlandschaft des Trachtengebietes der Schwalm zählt.

Dorfgemeinschaftshaus
© GFA

1248 als Hathendorf erwähnt, liegt der älteste Teil (Alt-Hattendorf) auf dem rechten Ufer der Berf und gehörte zu dem Einflussbereich des Klosters Immichenhain. Neu-Hattendorf auf dem linken Berfufer wurde erstmals 1577 genannt, das zum Amt Alsfeld gehörte.

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Schon einmal gab es hier eine Gebietsreform, als 1708 Alt-Hattendorf mit den Höfen Krausenberg und Afterode sowie mit Holzburg gegen kasselische Anrechte in Umstadt von der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt an Hessen-Kassel vertauscht wurde. Die Grenze zwischen Ober- und Niederhessen, später den Regierungsbezirken Kassel und Darmstadt, lief längs des Baches mitten durch das Dorf, was zwangsläufig zu manchen Auseinandersetzungen führte, wie viele Prozessakten beweisen. Erst seit 1937 wurden beide Ortsteile gemeinsam verwaltet.

Die Kirche in Hattendorf
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Auf ansteigender Höhe nördlich der Berfa steht die Kirche, ein schlichter klassizistischer Saalbau mit eingestelltem Frontturm und einer Ausstattung, die der Bauzeit von 1856 bis 1858 entspricht. Besonders eindrucksvoll sind die stattlichen Bauernhöfe mit ihrem prächtigen Fachwerkbau und ihrem mächtigem Sandsteinsockel.

Bulldog-Treffen (2009)
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Tauziehen (2009)
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Erstveröffentlichung:

Dr. Herbert Jäkel, Kleine illustrierte Geschichte der Stadt Alsfeld. Festgabe des Geschichts- und Museumsvereins Alsfeld aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens 1897-1997, Alsfeld 1997, S. 55.

Die Veröffentlichung der Texte des Autors im Rahmen des Internetprojekts
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[Stand: 30.01.2024]