Von Dr. Herbert Jäkel, Alsfeld (1997)
Die gewerblich-landwirtschaftliche Mischgemeinde hat sich längs der B 62 und durch neu erschlossene Wohnbaugebiete erheblich ausgedehnt, wodurch sich die Struktur des Dorfes stark verändert hat.
Leusel wird bereits 1107 als Liuzzelaha bezeichnet, wohl von dem kleinen Dorfbach herrührend. Es gehörte einst zur Burg Romrod, 1369 hatte Metze von Lißberg ihren Besitz auf Wiederkauf verkauft, der später vom Landgrafen von Hessen eingelöst wurde. Bereits im 15. Jahrhundert gehörte Leusel kirchlich zu Alsfeld – seine Toten wurden in Alsfeld bestattet, daher der Leusler Totenweg – lag aber im Amt Romrod. Erst 1821 wurde Leusel zunächst dem Landratsbezirk Kirtorf, aber noch im gleichen Jahr dem Landratsbezirk Romrod, ab 1829 Alsfeld zugeteilt.
Die inmitten noch wertvoller Fachwerkhäuser liegende Kirche ist ein kleiner Saalbau, der unter Verwendung gotischen Materials 1696-1697 erbaut wurde. 1792 hatte man das Maßwerk der Fenster entfernt. Das Innere der Kirche gibt einen vorzüglichen Eindruck einer barocken Landkirche. Die bemalte Holztonne mit Strahlenglorie, Wolkenhimmel, musizierenden Engeln stammte von Johann Georg Lipp aus dem Jahre 1697, die Kanzel von 1713, das Bildnis des Pfarrers Heinrich Welcker von 1722.
Erstveröffentlichung:
Dr. Herbert Jäkel, Kleine illustrierte Geschichte der Stadt Alsfeld. Festgabe des Geschichts- und Museumsvereins Alsfeld aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens 1897-1997, Alsfeld 1997, S. 56.
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[Stand: 30.01.2024]