Von Dr. Herbert Jäkel, Alsfeld (1997)
Liederbach liegt versteckt und abseits des Durchgangsverkehrs‚ landschaftlich idyllisch eingebettet zwischen bewaldeten Höhenrücken, die schon in der Bronzezeit besiedelt waren, und hat sich zu einem Urlaubsort für Familienaufenthalt mit ländlicher Gastlichkeit entwickelt.
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Benannt nach dem gleichnamigen Bach, taucht der Name „Liderbach“ erstmals in den um 1160 geschriebenen, aber für 812 und 825 datierten Grenzbeschreibungen auf. Kern der Siedlung war die Burg der Herren von Liederbach, deren Geschlecht erstmals 1236 genannt, aber 1624 im Mannesstamm erloschen war. Dem locker bebauten Haufendorf mit zahlreichen Fachwerkhäusern fehlt der eigentliche historische Mittelpunkt. Während die ehemalige Wasserburg der Herren von Liederbach nicht mehr existiert, die alte Schule zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut wurde, befindet sich die Kirche weit außerhalb des Dorfes.
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In Oberrod, auf der einsam in einem Wiesental zwischen bewaldeten Höhen liegenden kleinen Anhöhe, befindet sich die geschichtlich interessante Kirche. Sie ist von einer alten kreisförmigen Kirchhofsmauer und altem Baumbestand, darunter der sogenannten Bonifatius-Linde, umgeben, die die Überlieferung wachhält, dass diese Kultstätte eine Gründung von Bonifatius darstelle. Die ursprüngliche Saalkirche wurde querhausartig zu einem T-förmigen Bau erweitert.
Sie ist im Kern gotisch, 1773 erneuert und 1966 wiederhergestellt worden. Von der Innenausstattung mit Empore, Altar, Kanzel, spätgotischem Taufstein und Kruzifixus geht eine besondere Raumwirkung aus. Oberrod, das 1278 erstmals erwähnt wird, war die Mutterkirche von Liederbach, Nieder-Breidenbach und Romrod, letzteres wurde 1337 zur eigenen Pfarrkirche erhoben. Noch heute ist Oberrod das Gotteshaus für Liederbach.
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Erstveröffentlichung:
Dr. Herbert Jäkel, Kleine illustrierte Geschichte der Stadt Alsfeld. Festgabe des Geschichts- und Museumsvereins Alsfeld aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens 1897-1997, Alsfeld 1997, S. 56.
Die Veröffentlichung der Texte des Autors im Rahmen des Internetprojekts
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[Stand: 30.01.2024]