Zur Geschichte des Dorfes Heidelbach

Von Dr. Herbert Jäkel, Alsfeld (1995)

Einführung

Die letzte Gemeinde des Altkreises Alsfeld, die an der Schwalm liegt, bevor diese das Kreisgebiet verlässt, ist das stattliche Dorf Heidelbach, seit der Gebietsreform 1972 ein Stadtteil von Alsfeld im Vogelsbergkreis.

Das Tal der Schwalm, die bei Heidelbach zwischen den Ausläufern hessischer Mittelgebirge, der mittelhessischen Buntsandsteintafel und dem Knüll, hindurchbricht und in die Region des Schwälmer Trachtengebiets einmündet, stellt den Lebensraum der frühen mittelalterlichen Siedlung dar. Umgrenzt von Höhen im Norden, Westen und Süden sowie der Schwalm im Osten hat sich Heidelbach (236 m ü.d.M.) in einer durch Seitenbäche der Schwalm ausgeräumten Landschaft mit bäuerlicher Kultur entwickeln können.

Die Kirche in Heidelbach
© GFA

Das reliefreiche Gelände fällt, bedingt durch einzelne, herausragende Basaltkuppen, vom Mordwäldchen (304,8 m) und dem 316,3 m hohen Steimesköppel nach Norden, vom Greifenhain, Rechberg (325,4 m) und von der Altehecke (322,5 m) nach Osten, vom Görzerholz (347,9 m), der Sandkaute (309,8 m) und dem Heidelberg (318,1 m) nach Süden ab und schließt somit den Siedlungsbereich im Süden, Westen und Norden z.T. mit einem größeren Waldgebiet ab.

Aus ihm entwässern zwei Bäche, der aus dem Buchbach und aus der Kaiserquelle sich bildende Krähbach und das Wegwasser, die bestimmend für das Relief sind. Die teils lehmigen Böden des Buntsandsteins, die Verwitterungsböden auf Basalt mit Lößbedeckung und die Auenböden bedingen im Zusammenhang mit den geringeren Niederschlägen um 600 mm die landwirtschaftliche Nutzungsmöglichkeit. Zu dem locker bebauten Haufen- und Pfarrdorf gehört eine 825 ha große Gemarkung mit einem hohen Waldanteil von 412,5 ha, während 341,8 ha als Landwirtschaftsfläche dienen, davon 238,3 ha als Ackerland und 102,7 ha als Grünland. [1]

Die Einwohnerzahl, die sich über 100 Jahre hinweg bis zum Zweiten Weltkrieg um 300 bewegte, stieg, bedingt durch Evakuierte und Flüchtlinge, nach dem Krieg auf über 500 an und betrug 1950 noch 449 Personen, 219 männliche und 230 weibliche Personen. An Industrie gab es 1950 ein Sägewerk, an Handwerksbetrieben: eine Mühle, ein Baugeschäft, eine Schreinerei, eine Schmiede, zwei Schuhmacher, drei Schneiderinnen, an sonstigen Betrieben: die Filiale eines Steinbruchbetriebes, drei Gastwirtschaften, ein Lebensmittelgeschäft und ein Fuhrunternehmen.

1961 betrug die Einwohnerzahl 368, darunter waren 200 Erwerbspersonen (Land- und Forstwirtschaft 112, produzierendes Gewerbe 65, Handel und Verkehr 11, sonstige Bereiche 12). Damals gab es noch 12 landwirtschaftliche Betriebe mit 10 und mehr ha landwirtschaftlicher Nutzfläche sowie zahlreiche Nebenerwerbslandwirte.

Heute zählt Heidelbach 398, mit Nebenwohnungen 421 Einwohner, nämlich 218 männliche und 203 weibliche Personen (Stand 30.06.1995). [2] Es gibt nur noch zwei landwirtschaftliche Voll- und fünf Nebenerwerbsbetriebe. Im Bereich des Gewerbes sind vorhanden: zwei Handwerksbetriebe (eine Bau- und Möbelschreinerei, ein Hausmetzger), neun Handelsbetriebe, eine Speisegaststätte mit Beherbergungsbetrieb, sechs Dienstleistungsbetriebe, ein Sägewerk und ein Steinbruch. [3]

Sie bestimmen die heutige wirtschaftliche Struktur der landwirtschaftlich-gewerblichen Mischgemeinde, die inzwischen durch die städtisch orientierten Neubauten von Wohnhäusern der letzten Jahrzehnte den soziologischen Wandel zu einer typischen ländlichen Wohngemeinde erfahren hat.

Nur noch ein Dutzend alter Hofreiten ist in Fachwerkbauweise und in offener Hofform erhalten, während bei etwa 18 Höfen die Wohngebäude verputzt oder bereits durch Neubauten ersetzt wurden. Sie konzentrieren sich um die Kirche an der „Holzburger Straße“, „Am neuen Weg“ und „Im Wiesengrund“. Über 50 Prozent der 122 erfassten Gebäude sind reine Wohnhäuser, die vor allem in den Neubaugebieten „Am Breiten Weg“ und am „Greifenhainer Weg“, aber auch in etlichen Baulücken entstanden sind. [Seite 10]

Der Name – frühe historische Spuren

Der Name Heidelbach wird zum ersten Male 1057 als „Heidilbahc“ in dem Hersfelder Urkundenbuch erwähnt. Der Name gehört zu der Ortsnamengruppe, die auf -bach endet, wie Fischbach und Liederbach, und lässt sich als Entstehungszeit in das 8. oder 9. Jahrhundert einordnen. Der Siedlungsname geht wahrscheinlich auf „Heidelbergbach“ zurück. [4]

Damit tritt die Siedlung in das zwar noch spärliche Licht der Geschichte ein, wirft aber mit dem Hinweis auf den „Heidelberg“ bereits wesentliche Fragen auf, die zu unterschiedlichen Antworten geführt haben; denn rund um Heidelbach gibt es mehrere burgähnliche Anlagen sowohl auf den Höhen als auch im Talbereich.

Der Heidelberg

Nördlich der Siedlung erhebt sich der bewaldete Heidelberg, fast 100 m über der Schwalm. Auf seinem Gipfel befindet sich eine auffallende Anlage mit einem Durchmesser von 40 bis 50 m. Um das etwa 12 m breite Plateau in der Mitte zieht sich im Umkreis von etwa 15 m ein rund 100 m langer Graben, der teilweise bis zu 2,5 m tief und an der Sohle bis zu 2 m breit ist. Um diesen Graben erhebt sich ein etwa 1,5 m hoher, teilweise 4 m breiter Wall. Wall und Graben laufen eigenartigerweise im Süden nicht zusammen, sondern lassen durch ihr Auslaufen im Gelände nach Südosten eine etwa 30 m breite Öffnung zu. Karl Volp, Pfarrer in Heidelbach, hatte in den 20er Jahren auf der obersten Plattform die Reste eines etwa 6×6 m großen quadratischen Fundamentes mit rohen, unbehauenen Feldsteinen feststellen wollen.

Volp vermutete darin eine „germanische Wallburg aus spätkarolingischer Zeit“, während Otto Spaar aus der Tatsache, dass der Wall vor dem Graben liegt, eher eine Zufluchtsstätte für Mensch und Tier in Kriegszeiten annahm, Zeiten, die in dieser Grenzregion häufig das Leben der Bewohner bestimmt hatten. [5]

Schon 1057 gab es eine Kirche

Für die Missionierung und den Aufbau einer kirchlichen Verwaltungsorganisation in unserem Gebiet war der von Bonifatius begründete Erzstuhl von Mainz bestimmend. Von Amöneburg, Hersfeld und Fulda aus wurde der Alsfelder Raum missioniert. Während die Reichsabtei Hersfeld über Ottrau bis an die Schwalm vordrang, ist für Heidelbach im Jahre 1057 Mainzer Besitz bezeugt.

Die Grenze des Ottrauer Sprengels verlief von der Mündung der Eifa in die Schwalm bis zur Brücke bei Schrecksbach und von dort nach Westen bis zum Wippestein bei Merzhausen. [6] Nach dem Hersfelder Urkundenbuch fand 1057 ein Vergleich zwischen dem Erzbischof Luitpold von Mainz und dem Abt Meginher von Hersfeld über Synodalstreitigkeiten und über einige in Anspruch genommene Kirchen und Zehnten statt, darunter auch „inter aecclesiam de Otheraha et Heidilbahc“ – zwischen den Kirchen von Ottrau und Heidelbach. Da vermutlich Holzburg von Heidelbach aus im Wildland angelegt worden war und nördlich davon das Hersfelder Zehntgebiet lag, dürften mit dieser Rodung nähere Berührungen entstanden sein, die dann zu Streitigkeiten zwischen Mainz und Hersfeld geführt hatten. In dem Vergleich übernahm der Erzbischof die Verpflichtung, die Ansprüche des Grafen Hermann und seiner Miterben auf die Kirche in Heidelbach abzufinden. [7]

Die Bedeutung Heidelbachs im Mittelalter wird dadurch gekennzeichnet, dass es schon früh Pfarrkirche war. Wie aus dem Synodalregister (15. Jahrhundert) hervorgeht, gehörten zur Pfarrkirche Heidelbach: Heidelbach, Holzburg, Greifenhain und die Wüstungen Geroltshain, Rödchen und Weizendorf. Dieses Gebiet deckt sich mit dem im Mittelalter bestehenden Gericht Heidelbach. Heidelbach dürfte sicherlich schon lange vor 1057 eine Pfarrkirche besessen haben. Dieser Pfarrbezirk war eine „Sedes“, eine Untergliederung des Dekanates Amöneburg im Archidiakonat von St. Stephan in Mainz. Solche Sendkirchen von Großpfarreien sind als die ältesten Kirchen anzusehen. [8]

Als erster Pfarrer wird Volpert gen. Nodungh, der freiwillig entsagte, erwähnt, als am 4. Oktober 1316 Nikolaus Schaufuß, Schöffe zu Alsfeld, als Patron der Kirche dem Offizial des Probstes zu St. Stephan in Mainz den Priester Engel zur Pfarrei Heidelbach präsentierte. Das Patronat blieb beiden Schaufußen bis zum Aussterben dieser Familie. Es war 1382 ein hessisches Lehen derer von Liederbach, die noch 1577 im Besitz der Pfarrei waren. Seit 1459 ließen sich die von Urf mit dem Patronat belehnen. Als weitere Pfarrer der vorreformatorischen Zeit werden 1431 ein H. Giel und 1460 Joh. Gerhartzhayn erwähnt. [9] [Seite 11]

Das Gericht Heidelbach

In einem Zinsregister des Landgrafen Ludwig I. von Hessen aus dem Jahre 1436 erscheint letztmals das Gericht Heidelbach, das schließlich dem Landgericht Alsfeld zugeordnet wurde. Zu dem Gericht Heidelbach gehörten um 1427 Heidelbach und Holzburg sowie die Wüstungen Redichhain, Geroldshain, Greifenhain und Weizendorf. Dieser Raum deckt sich mit der Sedes Heidelbach. [10]

Ein Gericht setzt Gerichtsherrschaft eines Gerichtsherrn über die Gerichtsgemeinden voraus, die derjenige ausübt, „der für die Regelmäßigkeit und den ordnungsgemäßen Verlauf der Gerichtsversammlung sorgt und die Erzwingbarkeit des von der Dinggemeinde gefundenen Urteils garantiert“. [11] Dies waren Elemente, die im Mittelalter politische Ordnungen schufen. Wer in Heidelbach ursprünglich Gerichtsherr war, ist nicht nachweisbar. Sicher ist, dass mit dem Ausbau des hessischen Territorialstaates die Landgrafen von Hessen auch das Gericht Heidelbach erwarben. 1367 gab Landgraf Heinrich II. von Hessen Hermann von Liederbach und seinen Erben zu Lehen: „item zehin phund heller geldis, der gefallen en funf phond und zwene schillinge zu Holsburg uz deme gerichte zu borglene“. Am 1. Juni 1377 verpfändete Landgraf Hermann von Hessen „sein Dorf und Gericht Heydilbach“ für 380 fl dem Sybold zu Winthusen. Am 17. Dezember 1417 erhielt Henne von Liederbach drei Mark Pfennig aus dem Gericht zu Heidelbach, halb auf Walpurgis, halb auf Michaelis, zu verdienen auf dem Schlosse zu Altenburg, als Lehen vom Landgrafen Ludwig zu Hessen. 1555 gehörte Holzburg zum Landgericht Alsfeld, 1574 auch Heidelbach. Beide Dörfer stellten je zwei Schöffen. Damit war das einstige Gericht Heidelbach im Laufe des 16. Jahrhunderts in den Alsfelder Gerichts- und Amtsbezirk eingegliedert worden. [12]

Weitere urkundliche Belege des Mittelalters

Diese betreffen vor allem Kaufvorgänge, die sich in Alsfelder Urkunden nachweisen lassen, wobei auch Namen von Einwohnern genannt werden. So verkauften am 20. Mai 1330 Johannes von Rosdorf, seine Gattin Gertrudis sowie seine Stiefkinder Gerlacus Kupyl und Conrad dem Priester Hartmann von Alsfeld ihre Güter „in terminis“ (Gebiet, Gemarkung) des Dorfes „Heydelbach“. Unter den Zeugen befanden sich die Ritter Conrad von Wahlen und Dietmar von Gleimenhain und die Schöffen von Neustadt. In einer Urkunde des Alsfelder Augustinerklosters wurde am 26. Mai 1381 als Zeuge Rule von Heidelbach genannt. Am 3. Februar 1460 verkauften Syman Gerewig, Schöffe zu Hersfeld, und Frau Grede ihr Wieschen vor Alsfeld und „uff der awe zwischen der wiese zu S. Annen altar un der sacristien und den herren v. Heyne wesen“ an Joh. Gerhartzhayn, Pfarrer zu Heidelbach. Dieser erhielt am 12. März 1479 eine Wiese zu Hegerade (Hegenrod) von Joh. Eyszenbach, Bürger zu Alsfeld, und Frau Katharina. Derselbe wurde in Urkunden am 7. Mai 1473 und am 2. November 1491 erwähnt. Am 29. September 1499 bestimmte der Pfarrer Joh. Gerhartzheyn zu Heidelbach den Junker Caspar Schaufuß, Burgmann zu Alsfeld und Lehnsherrn der Kirche zu Heidelbach, den Pfarrer daselbst und Wolffgang Kangisser, Baumeister der Pfarrkirche zu Alsfeld, als Verwalter einer Spende. [13]

Heidelbachs zweite Kirche von 1460

Die erste, wohl zum wesentlichsten Teil aus Holz erbaute Kirche wurde 1460 durch einen Neubau ersetzt. Über die alte Kirche und ihren Zustand erfahren wir aus dem Salbuch von 1741: „Die Kirche in Heydelbach ist erbauet anno 1460, wie auswendig unter einem Fenster, da der Pfarrstuhl stehet, zu sehen ist, und auch matricula Alsfeldensis zeiget. Und zwar ist sie eine Mutterkirche, die Kirche aber zu Schwabenrod eine Filialkirche.“ Über ihre Größe und ihr Aussehen ist nichts bekannt, lediglich über die baulichen Zuständigkeiten: „So etwas an der Kirchen zu Heydelbach nach allen ihren Theilen zu bauen und auszubessern ist, muss nach Aussage des Kirchenbuchs der Casten den Lohn und die Gemeinde den Arbeitern das Essen geben. Außer die Uhr, welche in keiner Observantz auf Kosten des Castens zu unterhalten gefunden wird, ohne was der Casten auf Ansuchung der Gemeinde, weil sie arm ist, steuret. Wann am Heydelbacher Kirchturm etwas zu bauen und kombt über 2 fl., muss die Gemeinde den Lohn die Helfft geben.“ [14]

Heidelbach zur Zeit der Reformation

Zur Pfarrei Heidelbach gehörten damals die Filialen Schwabenrod und Münch-Leusel. Die Kollatur der Pfarrei Heidelbach stand im Mittelalter der Familie Schaufuß aus Alsfeld zu. Der letzte des Stammes, Helwig Schaufuß, „devolvierte“ sein [Seite 12] Kollaturrecht auf sechs adlige Geschlechter, darunter die Heidwölfe und die von Gilsa. 1610 erwarb Daniel Heidwolf zu seinem Sechstel noch vier weitere Sechstel. [15]

Erster lutherischer Pfarrer in Heidelbach war Jodokus Gerhardshain, Altarist aus Alsfeld, für den die Heidelbacher ein Haus gegen ein ihnen gehöriges Haus in Alsfeld getauscht hatten. Helfer dieses Haustausches war der Reformator der Stadt Alsfeld, Tilemann Schnabel. In einem Brief vom 8. Januar 1540 bekannte Schnabel, dass er „vor recht und gut ansehe, das ein itzlicher Pfarrer by seynen Pfarkindern (wo es seyn mag) wohne, wie eyn Hyrte by seynem Vihe“. Schnabel habe „myt Hern Josten Gerhartshain, meinen lieben Gevattern und Pfarrer zu Heydelbach“ geredet, dass er „myt seynem Lehnhern und Kastenvettern überkome“, „sein Haus, so er vor sich, seyn ehliches Weib und Kindere zu Heydelbach gebawet hat“, mit dem Haus, so die Pfarr zu Alsfeld hatt, mit zymlichen Vergleichung“ zu tauschen. Das geschah „myt dem Ersamen und ehrnvesten Caspar Schaufusen, Burckman zu Alsfeld, und Lehnherrn genanter Parren zu Heydelbach, und den frommen Kastenvettern daselbst“. [16] Das Haus diente nach Einführung der Reformation noch etwa 180 Jahre als Pfarrhaus.

Die Wüstungen um Heidelbach

Im ausgehenden Mittelalter wurden alle im Obereigentum der Landesherrschaft oder eines weltlichen oder geistlichen Grundherren befindlichen, zu Lehen oder zur Pacht vergebenen Besitztümer, wie Dörfer, Burgen, Kirchen, Mühlen, Wohnstätten, Ländereien, die nicht besetzt waren, nicht regulär bewirtschaftet wurden, jedenfalls keinen Grundzins erbrachten, als Wüstungen bezeichnet. Da Grund und Boden damals das wichtigste zinstragende Kapital der Grundherren bedeutete, fiel jede Minderung dieser bodengebundenen Einkünfte unter diesen Begriff. So werden nach den Salbüchern 1574 für die Gemarkung Heidelbach mehrere Wüstungen aufgeführt. [17]

Gertzhain (Geroltshain, Geroldeshagen) war als Dorf 1234 von den Grafen Gottfried und Berthold von Ziegenhain mit Willen ihres Bruders, des Klerikers Burkhard, an das Kloster Arnsburg um 26 Mark Pfennige verkauft worden. Es lag wahrscheinlich an dem Weg von Heidelbach nach Ruhlkirchen dort, wo derselbe von einem vom Steimel nördlich nach Fischbach ziehenden Weg durchschnitten wird und wo die Flurbezeichnung „Görzerholz“ vorkommt.

Der Ort wurde bereits 1554 als Wüstung bezeichnet. Im Salbuch 1574 heißt es: „Eine Wüstung, dem Landgrafen mit Diensten, Giften und allen Anlagen zugehörig. Die Rodäcker und Wiesen sind bei den Nachbarn zu Heydelbach und Holßburg verzeichnet“.

Wetzelndorff (Weitzendorf), das für die Jahre 1290, 1293, 1295 urkundlich belegt ist und wo das Kloster Immichenhain 1358 „Wyesen abwendig der Mulen zu Wytzendorff, die kleynen gein dem Assenlo gelegen“, verkaufte, lag südlich von Heidelbach an einem Mühlgraben der Schwalm. 1574 war Weitzendorf eine Wüstung, auf der eine Mahlmühle mit zwei Gängen stand, von denen der eine verfallen war. Zu der Mühle gehörte weiter nichts; sie gab jährlich 9 Viertel Korn, 100 Eier und ein Fastnachtshuhn und „muss, so oft sie veräußert wird, empfangen werden“.

Greiffenhain (Griffenhain), 1365 Gryffenhayn genannt, als „Lodtwig Wickinburn, Henne und Cuntze, seine Söhne, an ihre Schwägerin Alheiden von Screixspach“ ihren Anteil an Greifenhain verkauften, bestand 1574 aus einem Hof, „den Hans Linde und Peter, sein Sohn inhaben. Haben ihn erblich an sich erkauft, steht dem Landgrafen mit Dienst, Giften, Gebot und Verbot ohne Mittel allein zu“. Nach Wagner bestand Greifenhain aus zwei Wohnhäusern, zwei Scheunen, einem Stall und Gütern. Greifenhain war eine Teilwüstung.

Bestandsaufnahme 1574

Nach dem Tode des Landgrafen Philipp des Großmütigen wurde sein Land unter den vier Söhnen geteilt. Landgraf Ludwig IV. erhielt Marburg, zu dem auch der Alsfelder Raum gehörte. Er ließ von den Rentmeistern in den Ämtern und Gerichten Salbücher anlegen, in denen die rechtlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse der einzelnen Ämter, Städte und Dörfer aufgezeichnet wurden. Das geschah für das Amt Alsfeld und das Dorf Heidelbach im Jahre 1574. [18]

Der zuständige Rentmeister Christoph Eckhardt reiste von Ort zu Ort, begleitet von dem Rentschreiber Jeremias Stamm, und ließ sich von den vorgeladenen und vereidigten Ältesten, Verständigsten und Zuverlässigsten – meist waren es die Schöffen – die Rechts- und Wirtschaftsverhältnisse vortragen. Zu den Angaben gehörten die Namen aller Einwohner, die [Seite 13] einen eigenen Herd (Haushalt) hatten, und die Auskünfte über die Zehnten, Frondienste, Leibeigenschaft, kirchlichen Verhältnisse, Waldungen, Holz- und Mastrechte, Zinsen von Haus, Hof, Äcker, Wiesen, wodurch auch die alten Flurnamen aus dieser Zeit überliefert sind.

Heidelbach gehörte 1574 zum Amt und Gericht Alsfeld und stand dem Landgrafen eigentümlich zu. Vor Rentmeister und Rentschreiber sagten die Schöffen Heintz Stumpf und Curt Stumpf und Jorg Friderich aus.

Dem Landgrafen gehörten in Heidelbach alle hohe Obrigkeit, Herrlich- und Gerechtigkeit, Gebot, Verbot, Dienst, Folge und Steuer. In Heidelbach gab es damals folgende Ackerleute, die Pflüge hielten: Cuntz Wolff, Cuntz Trumper, Catharina Stumps, Curt Stumpff, Donges Wolf, Dittmar Heylman, Herman Bachman, Junghenn Fischer, Matthes Hensell und Weygandt Haen.

Als „Einläuftige“, ohne Vieh- und Grundbesitz, wurden aufgeführt: Curt Stumpff, Claus Bock, Curt Moeser, Cuntz Stumpff, Caspar Wolff, Dam Fridderich, Enders Henn, Elisabeth Reutters, Els Keeß, Heintz Wolff, Hanns Schneyder, Henn Riem, Hanns Schwalbach, Heinrich Ritter, Henn Bieck, Henn Kimpell, Henn Noße, Hans Hartmann, Hen Wolff, Hanns Wolff, Henn Horst, Hermann Wolff, Heintz Lieps, Heintz Krantz, Johannes Stigelitz, Jorg Walper, Jost Kraus, Jost Budener, Michael Krantz, Michael Riem, Michael Koch, Milchior Niebing, Reitz Krantz, Weygandt Stumpff.

Aus der Zahl der namentlich aufgeführten 10 Ackerleuten und 34 Einläuftigen, die einen eigenen Haushalt hatten, lässt sich mit den zugehörigen Frauen, Kindern und Gesindeleuten abschätzen, dass damals in Heidelbach fast 200 Einwohner lebten. Die genannten Männer mussten auf Anordnung des Landgrafen oder seiner Amtleute zu Alsfeld bei Heerzügen, in- und außerhalb des Landes oder bei sonstigen fahrenden und anderen Handdiensten Folge leisten.

Das Dorf Heidelbach gab jährlich 7 fl Altdienstgeld, womit die ehemaligen Frondienste abgelöst waren, und als Neudienstgeld 20 fl für die Holzfuhren, die es dem Amtmann zu Romrod tat, dazu 40 fl für den Ackerdienst – neuerdings wurden die landgräflichen Höfe um den „Medumb“ (gerodetes Land) verliehen, dieses Geld auf die Pfluggewichte geschlagen und durch die Setzer in einer Summe von allen Dorfschaften der Ämter Alsfeld und Romrod jährlich erhoben. Die zu Heidelbach mussten jährlich 7 Viertel (Morgen) Altdiensthafer geben, den Neudiensthafer für den Dienst, den die Untertanen dem Amtmann zu Romrod und zu den landgräflichen Höfen daselbst getan hatten – auch dies wurde auf die Pfluggewichte geschlagen und in 69 Viertel, die im Amt verrechnet wurden, eingenommen. Die Untertanen hatten ferner 3 ½ Viertel Hafer zu Vogtfutter zu geben.

An Bede, eine Steuer, gaben die Heidelbacher dem Landesherren jährlich 5 fl 20 alb als Mai- und Herbstbede von der Weide, die sie mit ihrem Rindvieh gebrauchten. Die Bede wurde zu Walpurgis und Michaelis entrichtet und entweder auf das Vieh geschlagen oder sonst erhoben. Heidelbach musste jährlich zur Hofküche eine Kuh schicken, die dann mit 3 fl als Kühegeld verrechnet wurde. Der Landgraf konnte aber jederzeit statt Geld die Kuh verlangen. Holzburg und Heidelbach mussten zusammenjährlich eine Weinfuhre tun und gaben dafür jetzt 3 fl 22 alb 3 Pfg.

Wollte sich ein „Ausländischer“ mit Weib und Kindern „gen Heydelbach begeben“, musste er dies mit Vorwissen der Beamten tun, dem Landgrafen 3 fl Einzugsgeld und der Gemeinde einen ledernen Eimer gehen. Ein fremder lediger Geselle, der „sich eines Nachbars Wittwe oder Tochter bestattet“, gab nur die Hälfte.

Sooft die Rodäcker und -wiesen (Neubruch) veräußert wurden, musste soviel Weinkauf (Freitrunk bei Abschluss eines Geschäftes) entrichtet werden, als Zins darauf stand. Auf allem Rodland bekam der Landgraf den Rodzehnten, der durch die Beamten „beritten, verliehen und verrechnet“ wurde. Jeder Untertan in Heidelbach, der Hämmel oder Schafe hielt, auch wenn mehrere einen Pferch betrieben, mussten um Walpurgis ,.einen guten alten Hammel in der Wolle“ geben. Wer von neuem zu schäfern anfing, brauchte nur dem Rentmeister und dem Schultheißen einen Schafskäse geben.

Jeder Einwohner von Heidelbach, der Rauch hielt, also einen eigenen Herd hatte, musste ein Fastnachtshuhn und einen Michelshahn abgeben. Schöffen, Setzer und Heimberger (Dorfmeister für Gemeindegüter) waren von der Abgabe der Hühner befreit. Eine Kindbetterin, die bei Aufhebung der Hühner angetroffen wurde, bezahlte mit dem Kopf des Huhnes, während das übrige Huhn ihr gebührte.

In Heidelbach hatte der Landgraf keine eigenen Leute. Die Erben der Schaufuße zu Alsfeld, Milchior Guntzenrodt, hatten einen, die „Teutschen Herren“ zwei Höfe zu Heidelbach, die „mit Heerzügen, Steuern u.a. dem Landgrafen zu gehorsamen haben“. [Seite 14]

Zum Schluss der Auflistung aus dem Jahre 1574 werden die landgräflichen Zinsgüter in der Gemarkung Heidelbach aufgezählt. Hierbei kommen folgende Flurnamen vor: Zu Oberndorff, Vorm (im) Beernloch, Der Breydacker, Vorm (im, am) Zeylholtz, Am (vorm, ufm) Steynes. Im (in, an) Stelln, Das Steyeckergen, Vor den alten Hecken, Im Winderstrauch, Uf dem Waldacker, Ufm Bauers, Uf der Buchbach, An Roddeln, Vorm (ufm, am) Steynbieß, Am Heydelberge, Am Greyffenhayner Wege, Uf dem (am) Haelcreutz, Zum Harweiden, Zu Gertshayn, Vorm (ufm) Rechberg, Am Grubenreyn, An dem heylgen Boden, Uf der (gegen die) Sandkautten, Zu Eysenbergk, Im Wernerskuppell, Im Molnstrauch, Der Strauch, Am Alsfelder Wege, Uf dem Waldtacker, Der Graben, Vorn am Schwobenroder Wege, Uf der Leyden, Ufm Schliedenwies.

Heidelbacher im „Ausschuss“

Der „Ausschuss“ war das Landesaufgebot, die Landwehr, eine Miliz von Männern zu militärischen Zwecken. Zum engen und jungen Ausschuss gehörten die Diensttauglichen vom 16. bis 40., zum alten Ausschuss diejenigen vom 40. bis 60. Lebensjahr. Ihre Ausrüstung – Muskete bzw. Hellebarde, Spieß oder Schwert – bewahrten sie in ihrer Wohnung auf.

Anlässlich der Musterung des Ausschusses im Amt Alsfeld im Jahre 1609 wurden nach dem Verzeichnis der „Gebrechen“ an den Waffen bei etlichen Heidelbachern verschiedene Mängel festgestellt. Das war der Fall bei den „Mußquetirer“ Churt Daube, Adam Koch, Herman Stumpff, Heinrich Hyll, Hans Kranz und Jorg Wolff sowie bei den „Doppel Soldener“ Ludwig Koch, Werner Riem, Churt Friederich, Martin Volpert, Churtt Wolff, Churt Volperth, Chuert Stumpff, Henn Gabriel, Junghen Fischer, Martin Linde, Jorg Linde, Joist Weitzel und Hans Trechßler. [19] Da bei fast allen Ausschussmitgliedern Mängel der verschiedensten Art festgestellt wurden, kann man davon ausgehen, dass Heidelbach mindestens 6 mit schweren Handfeuerwaffen und mindestens 13 mit langen Hellebarden oder Spießen bzw. Schwertern bewaffnete Soldaten stellte.

Sicherlich rekrutierten sich aus dem jungen Ausschuss auch die Schwerttänzer von Heidelbach, die nach den Stadtrechnungen am 14. Februar 1614 in der Stadt Romrod auftraten, wofür Romrod Ausgaben von 8 ½ alb hatte. [20]

Heidelbach im Dreißigjährigen Krieg

Wie Karl Volp aus der Pfarrchronik entnehmen konnte, hatte auch Heidelbach, wie viele andere Ortschaften, unter diesem furchtbaren Krieg zu leiden gehabt, vor allem in der letzten Phase, im sogenannten Hessenkrieg, da Heidelbach mit Holzburg die letzten Dörfer der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt gegenüber der Landgrafschaft Hessen-Kassel waren und da – als Folge der Teilung des Landes unter Philipp dem Großmütigen und des Erbstreites nach dem Tode des Landgrafen Ludwig IV. von Marburg (1604) – die feindlichen Vettern unterschiedliche politische Beziehungen eingegangen waren. Das zeigte sich schon bei den Streif- und Plünderungszügen der protestantischen Truppen des Herzogs von Braunschweig, des „tollen Halberstädter“, der bereits 1621 Alsfeld auffordern ließ, sich ihm zu unterwerfen, und am Himmelfahrtstag 1622 in Alsfeld eindringen konnte, wobei auch die Umgebung in Mitleidenschaft gezogen wurde. Herzogliche Landsknechte hatten aus den Fenstern der Kirche in Heidelbach das Blei für ihre Kugeln herausgerissen.

Marodeure kamen wiederholt nach Heidelbach. 1625 wurden von herumziehenden Plünderern „zwey vergüldete Abendmahlskelche cum patinis“ aus der Heidelbacher Kirche gestohlen. Ausgabeposten erwähnen, dass die Soldaten das Scheunentor (wohl von der Pfarrscheune) zerbrochen hatten. Das Holz des Zaunes hatten sie zum Feueranmachen verwandt. Im Pfarrhaus hatten sie den Ofen zerbrochen. Zur eigenen Not kam die von durchziehenden Vertriebenen, Abgebrannten, Kranken und Verwundeten hinzu, die um Almosen bettelten. Die Armut griff um sich, Teuerung und Geldentwertung nahmen beängstigend zu. Im Register des Heidelbacher Gotteskasten wurden u.a. ein vertriebener Pfarrer aus Böhmen, ein armer vertriebener Schulmeister, ein von Soldaten aufgezogener Studiosus u.a.m. genannt, denen geholfen wurde.

Zustand 1630

1630 wurde von dem Rentmeister Daniel Ludwig Lüncker ein Dorfbuch für Amt Alsfeld und Romrod aufgestellt, das folgende Hinweise auf Heidelbach gibt: „Heidelbach hat eine Mutterkirche und Pfarrer M. Christoph Leusler, und einen Opfermann, der zugleich die Schule versieht. Die Collatur steht den adeligen Schaufußen Erben zu.“ [Seite 15]

Der Hof „Greiffen Hain gehört Enders Bintzfortten, Valtin Fincken und Martin Linden Wittiben“.

In Heidelbach gab es einen „fußgehenden Förster Hans Schaub“, 9 Bauern, die „zweispännig“ mit den „Fuhren fronen“ und 28 Bauern „so einläufig und nur mit dem Leib dienen“, auf dem Greifenhain einen mit vierspännigen Fronfuhren.

Die Mahlmühle, „Weitzendorffer Mühle“ genannt, Besitzer Johannes Weber, ist landgräfliches Lehen, hat zwei Gänge und „gebannte Mahlgäste aus Heydelbach und Holtzburgk“. [21]

Die Pest

Mitte der 30er Jahre hielt die Pest Einzug auch in Heidelbach. Von Alsfeld wissen wir, dass zwischen August 1635 und Februar 1636 mindestens 443, vielleicht sogar an die 600 Personen an dieser furchtbaren Geißel der Menschheit verstorben waren, darunter befanden sich viele Personen aus den umliegenden Ortschaften, die in der Stadt Zuflucht gesucht hatten. [22] Im Schrecksbacher Kirchenbuch sind die 1636 in Schrecksbach bestatteten Pesttoten aus Heidelbach aufgezählt. Es starben auf der Flucht in Schrecksbach an der Pest am 21. Juni: Bartholomäus Winold‘s filia, Johann Hinrich Hinnroß filius, Christopherus Fenner‘s filia und Johannes Schulz, die am 23. Juni, Elisabeth Bast Ww. und Katharina Schulz Ww., die am 27. Juni, Christoph Fenner filiolus und Christoph Furken filiolus, die am 26. Juni christlich beerdigt wurden. [23]

Einfälle der Schweden und Niederhessen

Im selben Jahr kamen die Schweden. Nach ihrem erfolglosen Angriff auf Alsfeld steckten sie Leusel an, wobei 14 Häuser Opfer der Flammen wurden, anschließend Eudorf, das bis auf die Kirche und 6 Häuser eingeäschert wurde. Durch diese Kriegszüge konnte mancher Acker nicht bestellt werden, was den Heidelbacher Kastenmeister veranlasste, 1637 einzutragen, dass die „Heiligwiesen etlicher Jahre wüst gelegen“. Auch niederhessische Truppen fielen immer wieder in hessisch-darmstädtisches Gebiet ein. Sie benutzten, von der Festung Ziegenhain durch das Schwalmtal aufwärts bis Schrecksbach kommend, meist den Diebsweg über die Eichmühle, östlich an Heidelbach vorbei in Richtung Greifenhain, Vockenrod und Angenrod nach Zell. Dabei wurden Dörfer und Kirchen, so auch in Heidelbach, geplündert, Menschen getötet, das Vieh fortgetrieben. Als die Alsfelder und der Ausschuss die Niederhessen stellen wollten, kam es am 7. Juni 1637 zu dem verlustreichen Gefecht bei Ohmes (07.06.1637). [24]

Abgeschröpft und ausgeblutet

Befreundete und feindliche Truppen, die Quartier nahmen, Lebensmittel und Ernten requirierten und plünderten, lösten einander ab. Die „Grobbaten“ (Kroaten) hausten in Heidelbach, die Weimarer Soldaten unter Oberst v. Rosen ließen vom Altar der Kirche ein großes schwarzes Wolltuch und ein Leinentuch mitgehen. Die Last für die restliche Bevölkerung wurde immer größer, alle Ortschaften wurden abgeschröpft.

Welch katastrophale Zustände durch den Krieg entstanden waren, zeigt eine Aufstellung der uneinbringlichen Einnahmen von Renten, Zinsen und anderen Gefällen, die auf Gebäuden und Grundstücken lasteten, weil die Besitzer verstorben, ausgewandert, geflohen, alt, gebrechlich oder minderjährig, die Gebäude zerstört, die Grundstücke unbebaut und wüst waren:

„Hanns Crantz ist vor dreyen Jahren verstorben und ligen die güter gantz wüst (seine Witwe lebte noch 1648).
Jost Dierlamb ist bey 5 Jahren elendig erschossen, hat Niemandts alß ein ohnmündig Kindt verlassen, so der Altvatter ernehret. sonst ligen die güter wüst. Joist Finck und Valtin Hainer seind vor 5 Jahren verstorben, deren rel. gehen betteln und lassen die gütter noch zu Zeit gantz wüst liegen.
Peter Hoffmanns rel. (Witwe) und Conrad Weitzell seindt vor vielen Jahren verstorben, die güter liegen ins Siebente Jahr wüst und siehet man fast nicht, wo die Bäwe (Gebäude) gestanden.
Wendell Hennig ist außem Dorff darvon gezogen, soll sich ins Niederfürstenthumb (Landgrafschaft Hessen-Kassel) begeben haben, und ligen die güter ins dritte Jahr wüst.
Johannes Mohr, ein unmündig Kindt gehet betteln und ligen die güter von fünff Jahren hero wüst.
Curt Hawen (?) rel. ist vor Sieben Jahre verstorben, die gütter ligen biß dahero zumahl wüst und stehet zwar ahm Hause noch etzlich gehöltz, ist aber nicht wieder zu bawen.
Hartman Wepeler zu Fischbach und Casper Reinhardt zu Holtzburg haben ihre gütter von Vielen Jahren hero wüst ligen lassen, Wepeler ist darvon gezogen und Reinhardt zu Friedberg verstorben.

[Seite 16]
Barthol Wienolt hat vor drey Jahren seine gütter ödt ligen lassen und ist ohne Consens ins Niederfürstenthumb gezogen.

Hans Kauffmann ist vor Vielen Jahren verstorben, die Ww. hat sich vor 4 Jahren ins Niederfürstenthumb verehelicht und die gütter zumal wüst verlassen.

Joes Treysbach ist darvon gezogen und ligen die gütter von vielen Jahren hero wüst, dass fast Holtz daroff zu machen.

Hanns und Peter Treyßbach, einer ist vor 13Jahren verstorben, der Andere außer land gezogen, soll bey Maintz der Schwein hüten und ligen die gütter zum wüstesten.

Joist Weitzell ist vor Sieben Jahren mit Weib und Kindern verstorben, die gütter ligen gantz wüst und sihet man nicht, wo das Haus gestanden.

Herman Hamell ist vor 8 Jahren verstorben, die Fraw vor 5 Jahren erfrohren und alles ödt und wüst worden.

Joist Mohr, Johannes Steinhauer, Herman Hamell und Barthol Wienolt seindt biss uff Wienolten verstorben und die Stücke mit Holtz bewachßen.

Joist Hoiffman ist vor 6 Jahren verstorben und die wittib ins Niederfürstenthumb gezogen.

Hanns Clee ist armutshalber außem Dorff gezogen und hütet zu Schrexbach Niederfürstenthumbs Heßen der Schwein.

Henrich Stumpff ist vor 7 Jahren verstorben, die wwe. hat sich außerhalb verehelicht, ist alles wüst und das Hauß umbgefallen.

Henrich Bachmann ist vor 7 Jahren mit dem Weib verstorben und das Hauß außer dem Dorff ins Ampt verkaufft worden.

Christoph Fenner ist vor 7 Jahren sampt dem weib verstorben, das unmündig Kindt dienet zu Alsfeldt und ligen die gütter zumal wüst.

Hanns Schraub ist verstorben, die Wwe. sitzt mit 5 Kindern in höchstem Armuth und kan nicht eintzige Furch ihrer gütter bawen.

Heinrich Dauber ist verstorben, die Beuw uberhauffen gefallen, Acker und wießen mit Streuchen bewachßen.

Herman Gleibertt deßgleichen, ligt alles wüst.

Hans Heilgen guitter ligen ebenermaßen wüst.

Curt Stumpffen Guitter ligen ebenermaßen wüst.

Martin Lindt et Consortes zum Greiffenhain ligt ödt und wüst, die Baw stehen noch theils ledig, theils aber ligen ubermhauffen“. [25]

Diese Zusammenstellung spricht für sich. Der Hinweis auf die Sterbezeit „vor 7 Jahren“ betrifft vor allem die Todesfälle durch die Pest 1635/1636 (s.o.).

Die Folgen des Hessenkrieges

Die letzten Jahre des Krieges waren schließlich die schlimmsten, als die Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel 1645 ihre Truppen unter Generalleutnant Johann Geyso zur Rückeroberung Oberhessens in die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt einmarschieren ließ und der erbitterte Kampf um das umstrittene Marburger Erbe zu schwersten Zerstörungen führte. So wurden Heidelbach, Münch-Leusel, Reibertenrod und Rainrod im September 1646 schwer heimgesucht und ausgeplündert, sicherlich auch in jenen Tagen vom 30. September bis 5. Oktober, als die hessen-kasselischen Truppen von Ziegenhain mit zwölf Kartaunen und zwei Feuermörsern nach Alsfeld zogen, die Stadt drei Tage lang beschossen und schließlich erstürmten. [26]

Selbst lange Zeit nach dem Westfälischen Frieden 1648 herrschten Armut und Elend, Obdachlosigkeit und Hoffnungslosigkeit. 1669, 21 Jahre nach dem Kriege, zählte Heidelbach 158 Seelen – fast ein Viertel weniger als 100 Jahre zuvor.

Die Schule

Die älteste Nachricht von der Existenz einer Schule in Heidelbach stammt aus dem Jahre 1628. Damals hatte sich der Schulmeister und Opfermann des Ortes, Christoph Fenner, über „etzliche Eltern beclagt, dz sie ihre Kinder gar nit zur Schul, andere aber nit zu ihm, sondern Jacob Fischern in eine Nebenschul schickten“. Die Gemeinde hatte aber dagegen eingewendet, „dz er seinem anbefohlenen Amt nit allezeit der Gebühr abwarte, sondern underweilen seinen eigenen Sachen nachgehe und die Schul pflege darüber zu versäumen“. Daraufhin wurde die Nebenschule „cassirt, zugleich den Eltern, ihre Kinder fleißig zur Schul zu schicken, injungirt“, dem Schulmeister aber „mit Ernst eingebunden worden, inskünftig eines mehreren Fleißes sich zu befleisigen, damit auf fernere Clage nit nötig, seiner Person ein ernsteres Einsehen zu verordnen“. Die Lehrer in Heidelbach mussten den Glöcknerdienst versehen, bei Gottesdiensten und gottesdienstähnlichen Handlungen als Vorsänger oder Kantoren wirken, mit der Aufstellung einer Orgel 1818 auch den Organistendienst wahrnehmen und alle acht Tage den Nachmittagsgottesdienst halten. [27] [Seite 17]

Beinahe ab nach Kassel

Seit 1668/1688 suchten die Landgrafen von Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel ein Tauschobjekt für den Anteil von einem Achtel Hessen-Kassels am Amt Umstadt. In Frage kamen natürlich nur Gemeinden, die an der Grenze zwischen den hessen-kasselischen Ämtern Neustadt, Ziegenhain und Neukirchen und dem hessen-darmstädtischen Amt Alsfeld und dem Eußergericht Kirtorf lagen. Im Gespräche waren daher die Gemeinden Gleimenhain, Fischbach, Holzburg, Heidelbach, Hattendorf und die Höfe Krausenberg und Afterode. Bei den gegenseitigen Abschätzungen fiskalischer Einnahmen aus den neunjährigen Anschlägen sind interessante Statistiken auch für Heidelbach enthalten.

So gab es 1706 in Heidelbach 42 Untertanen, 4 Wittwen, 52 Söhne, 54 Töchter und ein Beisasse, das waren zusammen 153 Personen. Es gab keine Leibeigenen. Das Dorf bestand aus 37 Häusern und 32 Scheunen. An Vieh waren vorhanden: 36 Pferde, 32 Ochsen, 50 Kühe und Rinder, 500 Schafe und 100 Schweine.

Nachdem der Austauschvertrag nach vielen Verhandlungen am 19. Mai 1708 ausgestellt und von beiden Seiten unterschrieben war, wurde am 10. Juli 1708 die Grenzbeschreibung erstellt; denn mit der Abtretung von Hattendorf und Holzburg sowie den Höfen Krausenberg und Afterode an Hessen-Kassel wurde Heidelbachs Gemarkungsgrenze zugleich Landesgrenze. Hier wurden nach Absteckung durch eine Kommission, die in Heidelbach Mittag hielt und etliche Verzehrkosten verursachte, entsprechende Grenzsteine errichtet. [28]

Das neue Pfarrhaus

1709 wurde ein neues Pfarrhaus erbaut. Es steht an der äußersten Seite des Dorfes nach Norden nahe der Kirche. Während nach dem Inventarium von 1741 das „onus aedificandi“ (die Baulast) der bürgerlichen Gemeinde und dem Kirchenkasten je zur Hälfte oblagen, behauptet das Inventarium von 1795, dass das „onus“ der Gemeinde alleine, das von 1806 dagegen, dass das „onis“ dem Kirchenkasten alleine obliege. Zum Pfarrhaus gehörten Scheune und Stallung für großes und kleines Vieh. [29]

Vom Siebenjährigen Krieg

Eine statistische Erhebung von 1742 verzeichnet in Heidelbach 4 Personen, die zu den Geistlichen und Beamten zählten, 35 Bürger als Untertanen und 20 „Junge Mannschaft“. Unter Letzteren zogen alsbald etliche in den Siebenjährigen Krieg (1756-1763).

Da leider die Grundlisten aller Feldzugsteilnehmer nicht mehr vorhanden sind, ließen sich lediglich die Veränderungen von Zu- und Abgängen des Infanterie-Regiments Prinz Georg der Garnison Gießen feststellen, das an der Schlacht bei Roßbach und den Gefechten bei Asel, Torgau, Maxen und Kunersdorf teilgenommen hatte. Aus Heidelbach stießen zu dem Regiment am 26. Februar 1756 Johannes Groh und am 2. April 1757 Joh. Reinhard Gabriel und Conrad Schott. [30]

Der Krieg zwischen dem König von Preußen und der Kaiserin Maria Theresia von Österreich spielte sich zwar hauptsächlich im Osten ab, da aber die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt auf der Seite der Kaiserin stand, kam es in Hessen zwischen den Hilfstruppen von Engländern und Franzosen zu manchen Gefechten, vor allem zu Truppendurchzügen und Einquartierungen. Hier wurden neben der Stadt Alsfeld auch die zahlreichen umliegenden Dörfer praktisch über alle Kriegsjahre hinweg mit Leistungen aller Art heimgesucht. So mussten die Dörfer und Bauern auf Anweisungen jede Menge „Fourage“ liefern und mit ihren Pferdewagen über weite Strecken transportieren. Es waren ständig Unsummen von Heu, Hafer, Stroh, Mehl, Brot, Fleisch u.a.m. bald für Feind, bald für Freund zu liefern. [31]

Neubau der Kirche

Schon 1628 wurde festgestellt, dass das 1460 errichtete, bereits zweite Gotteshaus baufällig sei, doch konnte es durch mehrfache Reparaturen noch fast 1 ½ Jahrhunderte weiter benutzt werden. 1757 heißt es aber, dass „die Kirche sehr ruinös sei, absonderlich bey der Canzel, dergestalt, dass der Regen stromweise auf die Canzel fällt“. Doch zu einem Neubau kam es nicht. 1781 wurde erneut wegen der Erbauung einer neuen Kirche verhandelt. Der bekannte Baumeister Müller aus Gießen meinte, dass man nicht nur die Kirche, sondern auch den Turm abbrechen müsse, für den „an der linken Seite des Kirchdaches ein hölzerner Thurm aufzusetzen“ sei, doch die Gemeinde wollte [Seite 18] den „guten Thurm“ erhalten. Schließlich wurde 1788 der Beschluss gefasst, Kirche und Turm abzubrechen und eine neue Kirche zu bauen. Am 30. Mai 1786 wurde bereits der Grundstein gelegt. Die Bauleitung war dem Heidelbacher Pfarrer David Jakob Schmidt übergeben worden, „welcher in der Baukunst schöne Einsichten besaß und deshalb von seinen Gemeindemitgliedern für das Amt eines Bauleiters vorgeschlagen wurde“. [32]

Die Kirchenbaurechnungen waren von den Baumeistern Dietrich Gebauer, Johann Henrich Keyser und Christoph Köhler unter dem Schultheißen Finck geführt worden. Die Kostenzusammenstellung erfolgte auf 84 Seiten über die Jahre von 1785 bis 1788. Die Einnahmen in Form von Kollektengeldern, abgelegten und aufgenommenen Kapitalien betrugen 1785 1.630 fl,1786 1.643 fl, 1787 1.112 fl und 1788 142 fl, zusammen 4.527 Gulden, die Ausgaben 1785 26 fl, 1786 1.483 fl, 1787 1.007 fl und 1788 212 fl, zusammen 4.628 Gulden. An reinen Baukosten fielen 1785 21 fl, 1786 999 fl, 1787 340 fl, 1788 122 fl, zusammen 1.482 Gulden an, für das Baumaterial wurden 1786 117 fl, 1787 402 fl, 1788 13 fl, zusammen 532 Gulden ausgegeben. Dazu kamen 60 fl Fuhrlohn, 75 fl an Diäten und für Gänge und 416 an herrschaftlichen Geldern. [33]

Die in Stein erbaute Kirche steht an der Nordseite des Dorfes, wie es im Inventarium von 1806 heißt: „Der Thurn ist im ersten Stock lang 18 Schuh, breit 14 Schuh, hoch 10 ½ Schuh. Im zweiten Stock 12 Schuh auf beiden Seiten und 11 Schuh hoch. Die Spitze des Thurns hat 2 Stock, 8 Fuß auf beiden Seiten, auf selbiger befindet sich ein Kreuz u. Fahne“. Das „onus aedificandi et reparandi“ (Baulast und Reparaturlast) oblag der Gemeinde.

Überliefert ist der Text, der im Grundstein der Kirche aufbewahrt wurde:

„In dem Namen des dreyeinigen Gottes, des Vaters, des Sohnes, des heiligen Geistes werde dieses dem Grundstein der Kirche in Heidelbach aufzubewahren gegeben, der Nachkommenschaft zur Nachricht und wie wir wünschen zum Preise Gottes.

Gott segne unsern Durchlauchtigsten Fürsten und den Durchlauchtigsten Herrn ErbPrinzen nebst dero Frau Gemahlin ganze hohe Fürstenhaus, das wünschen wir alle die wir hier versammelt sind und einer späten Nachkommenschaft diese Nachricht überliefern; so wie wir wünschen, dass diese eben so beglückt unter diesem dannoch blühenden und unerschütterten Hessen-Darmstädtischen erhabensten Fürsten-Haus leben, und es so, wie wir jetzt lebende, segnen mögen.

Zustand der Religion in und kurz vor diesem Eintausend sieben Hundert und Achtzigsten sechsten Jahre:

Seit den letzten 5 Jahren sind grose merckwürdige Revolutionen in der Religions-Verfassung vorgegangen. Die meisten Fürsten Deutschlandes suchen den Aberglauben und intoleranz zu verbannen; besonders der grose Kayser Joseph der Zweite. Viele hundert Klöster sind abgeschaft, und theils in Hospitäler, Armen-Häuser, Errichtung von Pfarreyen und Schulen und zu einer Religions-Casse verwendet worden. Man glaubt dass die Catholicken, welche in der Aufklärung grose Schritte machen, den Protestanten bald vorseyn werden.

Diese unsere Zeiten nennt man die Zeiten der Aufklärung und der Toleranz:

In so weit ist es wahr, dass man beynahe niemand findet, der nicht lesen und schreiben könne, und seine Bibel habe, auch der Verfolgungs-Geist, der noch vor 50 Jahren zwischen verschiedenen Religions-Societäten vieles Unheil anrichtete, ziemlich gedruckt wird. Unterdessen haben unsere Zeiten noch manches in der Aufklärung und Toleranz befleckt. Ein merckwürdiger Zug unserer Zeiten ist, dass Freygeister, oder Menschen die keine geoffenbarte Religion erkennen wollen, und vor 30 bis 50 Jahren so sehr über Intoleranz sich beklaget haben, diejenigen sind, welche die Intoleranz unter sich und gegen andere am eifrigsten beyzubehalten suchen. Der Nachkommenschaft wird es ganz helle seyn oder ganz dunckel was aus unsere Keimvollen und Revolutions vollen Zeiten erwachsen ist. Wir wünschen den Nachkommen völlige Aufklärung und gegründete und ungeheuchelte Gottesfrucht.

Politische Verfassung unserer Zeiten nahe an dem Ende des so merckwürdigen 18 ½ Jahrhunderts: Die Grosen der Erde scheinen es sich seit 20 Jahren zum Gesetz gemacht zu haben, Menschenblut zu schonen, Kriege zu vermeiden, und als Väter ihr Volck zu regieren.

Wir haben Gott zu preisen, dass bey manchen unseren kritischen Zeiten wir der Menschenfreundlichsten Regierung und Schonung genossen. Den Nachkommen wünschen wir es auch von Herzen.

Das vor 200 Jahren noch unbändige Faust-Recht hat keinen Schatten mehr hinter sich gelassen. Niemand richtet sich selbst. Billige Landes-Regierungen und Beamten richten alles, und das [Seite 19] gemeine Wesen ist frey von Schlägereien, und inneren Kriegen, Physikalischer Zustand unserer Zeiten:

Allgemein glaubte man es drohe der Erde eine gewisse Revolution, welche um Ostern 1786 sollte vorbey seyn. Flüsse sollten ihren Lauf verändern, hier und da ein Theil Erde versincken, und anderswo Erde aus dem Meer erhoben werden. Man berief sich auf eine alte Offenbarung, welche in einem Huch Chevilla enthalten seye. Weil seit etlichen Jahren vieles eintraf, ward halb Europa in Schrecken gesezzet. Erdbeben waren allgemein, aber ohne sonderlichen Schaden, in Ansehung des Gantzen, obgleich manche (100.000) Hundert-Tausend Menschen in Calabrien und anderswo verunglückt sind.

Vor einigen Jahren nämlich 1783 war ein Hehr-Rauch der die Sonne in Blut erscheinen liese fast durch ganz Europa (wie weit noch weiter wissen wir nicht) beynahe ein ganzes Jahr hindurch. Da aus der Historie sich manche nichts ähnliches erinnerten, ob es gleich wahrscheinlich mehr so ware, so geriethen viele in Erwartung und Furcht, und vieles wurde von Gelehrten davon geschrieben. Es erfolgten die Jahre darauf starke Gewitter.

Oekonomischer Zustand:

Im Allgemeinen ist Anbauung, Ackerbau und Industrie auf das höchste gestiegen, besonders auch im Hessen-Darmstädtischen. Alles ist hier in Arbeit, und Müßiggänger, und solche, die sich blos von Betteln nähren wollen, sind etwas seltenes.

Produckte vom Flachs-Bau sind sehr beträchtlich, und ohne diese würden die nöthigen Abgaben nicht geschehen können. Die Unabhängigkeit von Amerika und dessen zunehmender Bevölckerung und Anbauung drohet einen Umsturz in den Früchten der Industrie, und des Handels.

Die Oekonomie der Gemeinde Heidelbach verdient bey den Nachkommen allen Danck. Das in dem Krieg von 1756 bis 1763 erlittene hielt sie nicht ab, das Geld, was ihr von Fütterungslieferung zugetheilet wurde, zu ihrem Kirchenbau zu bewahren, indem ihre seit 980 erbaute Kirche dem Untergang nahe war.

Geld-Müntzen und Frucht-Preiße:

Eine Marck Silber ist 16 Loth, und 32 Loth machen ein Pfund. 1 Marck fein wird in der Müntze gekauft für 22 fl und bey Aus-Müntzung den Reichsfürsten 2 ½ Procent gutgethan.

So verhält es sich auch mit dem Gold. Die Marck Gold kann gerechnet werden auf 300 fl. Der Gulden hat 30 albus, oder welches einerley ist, 60 Kreutzer, der Kreuzer zu 4 Heller gerechnet und 2 Kreutzer zu einem Albus.

Die Frucht-Preiße sind jetzo im May 1786 folgende. Rocken oder Korn, die Meste 40 Kreutzer oder 20 Albus. Weitzen die Meste 50 Kreutzer. Gerste die Meste 30 Kreutzer. Erbsen die Meste 40 Kreutzer, Hafer die Meste 22 Kreutzer. Dieses sind Marckt-Preiße.“

Die evangelische Pfarrkirche in Heidelbach ist ein spätbarocker Saalbau mit gut gegliederter Turmhaube. Über dem Südportal steht eine Inschrift, die – mit Auflösung der Abkürzungen – auf deutsch lautet: „Mit Gottes, des Allerhöchsten, Hilfe, zur Regierungszeit des hessischen Landgrafen Ludwig IX., unter der Verwaltung von Ludwig Benjamin Ouvrier, Superintendent, Doktor und Pastor der heiligsten Gottesgelehrsamkeit, Johann Conrad Hallwachs, Licentiat, Regierungsrat und Amtmann zu Alsfeld, Johann Georg Schwarz, Inspektor, Pfarrer und Professor der Theologie und der Leitung von David Jakob Schmidt, Pfarrer zu Heidelbach wurde dieses Gebäude erbaut 1786“.

Im Innern befinden sich an drei Seiten Emporen im Rokokostil. Die Orgel im Bernhard-Typus aus der Bauzeit steht über dem Altar, die Kanzel mit Zopfelementen auf der freien Südseite. An den Türen und an dem Kanzelkorb befinden sich Bandleisten des Rokokos. Der runde Taufstein mit unvollendeter spätgotischer Jahreszahl stammt aus dem Mittelalter. [34]

In dem gegliederten Giebeldachreiter hängt als älteste Glocke eine aus dem Vorgängerbau aus dem Jahre 1588 mit der Inschrift: „ALLEIN GOT DIE ERH IOH. FENNER PFARHER H RIM M STVM IO F CAST, in einer zweiten Reihe: C. SCHREIBER, H. SCHNEIDER 1588“. Ferner sind zwei runde und eine viereckige Plakette angebracht, auf einer erkennt man Christus neben dem Kreuz und die Worte: EGO SVM VIA ET VERITAS EMO VENIT A PARE NISI PER M., was heißen soll: Ich bin der Weg und die Wahrheit, niemand kommt zum Vater denn durch mich. [35]

Wieder Kriegslasten

Im Reichskrieg gegen Frankreich (1792-1799) und an dem Ausmarsch nach Triest (1796-1797) nahmen auch wieder Soldaten aus Heidelbach teil. Sie kämpften am Oberrhein. Mittelrhein und an der Lahn gegen die Franzosen, nahmen an den Feldzügen in Belgien und Holland sowie an dem Marsch nach Triest und Fiume teil. Fast tausend Männer aus dem [Seite 20] Bereich des Altkreises Alsfeld gehörten zu den Kriegsteilnehmern, darunter aus Heidelbach: Joh. Conrad Groh, Corporal, gehörte 1793-1798 dem I. Leib-Gren.Batl. an; Johannes Groh, Sec. Lieutnant, war 1794-1797 beim Art.Corps; Conrad Ling, Sergeant, gehörte 1793-1795 dem I. Leib- Gren.Batl. an, er wurde am 11. März 1795 wegen Untauglichkeit ausrangiert („ein wahrer Invalide“); Conrad Ringel war 1795-1798 beim Art.Corps; Georg Heinrich Schott gehörte 1793-1798 dem Leichten Inf.-Batl. an; Christian Wolf kam 1794 zum I. Batl. Landgraf. [36]

In den Französischen Revolutionskriegen kam es erneut zu schweren Belastungen für den hiesigen Raum. Durchzüge und Einquartierungen, Fouragelieferungen und -transporte waren von 1796 bis 1799 an der Tagesordnung – allein vom 28. April 1797 bis zum 12. Dezember 1798 lagen die Franzosen 578 Tage ununterbrochen in Alsfeld und Umgebung. Leistungen an Geld, Wein, Brot, Kaffee, Geflügel, Eier, Fleisch (Ochsen), Kartoffeln, Rüben u.a.m., von Hafer, Heu, Stroh, Gerste, Kleie usw. füllen mit tausenden von Gulden die Rechnungen, die die Gemeinden vorlegen mussten. In Heidelbach lagen 104 Mann und über 100 Pferde. [37]

Als Folge der Gründung des Rheinbundes unter dem Protektorat Napoleons hatte Großherzog Ludewig I. hessische Truppen für den Feldzug des französischen Kaisers gegen Preußen stellen müssen. Daran nahm auch das großherzoglich-hessische Volontair Bataillon teil, das sich aus Freiwilligen der Reserve-Brigaden zusammensetzte; darunter waren aus Heidelbach der Sec. Lieutnant Johannes Kroh vom Leib.Rgt., der auch am Feldzug gegen Österreich teilnahm, in der Schlacht bei Wagram verwundet wurde und am 7. September 1809 im Hospital in Ebersdorf am Nervenfieber starb; als Gemeine waren dabei: der 22 Jahre alte Conrad Köhler und der 23-jährige Johannes Geisel, der am 27. April 1812 im Hospital in Danzig starb. [38] Opfer der napoleonischen Feldzüge wurden ferner die aus Heidelbach stammenden Georg Ditschler vom Leib Füsil. Batl. und Conrad Köhler vom Leib Rgt. in Russland und Adam Maus, der am 12. März 1812 in Küstrin beim Baden in der Warthe ertrunken war. [39]

Die Schulstelle

Von 1803 bis 1831 war Theodor Weitershausen von Großen-Buseck Pfarrer in Heidelbach. Er stellte am 7. Februar 1823 ein Verzeichnis über die jährliche Besoldung der Schulstelle in Heidelbach auf. Diese galt für den aus Romrod stammenden und in Heidelbach von 1814 bis 1834 wirkenden Lehrer Justus Ploch.

Von dem Schulgut, das aus drei Feldern bestand und jedes Feld 2 Morgen, zusammen 6 Morgen enthielt, von denen zwei Morgen dem Herrn von Heidewolf zehntbar waren, konnten im Durchschnitt geerntet werden:

3 Fuder Korn, 3 Viertel a 8 fl =24 fl

½ Fuder Weizen, 4 Mesten, das Viertel 9 fl = 4 fl 30 kr

½ Fuder Erbsen, 4 Mesten, das Viertel 8 fl = 4 fl

½ Fuder Wicken, 4 Mesten, das Viertel 8 fl = 4 fl

1 Fuder Hafer, 1 ½ Viertel, das Viertel 4 fl =6 fl

Unter dem Titel „Wiesenwachs“ fielen an:

3 Wagen Heu, den Wagen 9 fl = 27 fl

2 Wagen Grummet, den Wagen 4 f1 30 kr =9 fl

Jährlich aus dem Kirchenkasten zu Heidelbach = 29 fl

An Schullohn:

Holzgeld von 40 Kindern, jedes Kind 34 kr = 22 fl 40 kr

Winterschullohn, von jedem Kind 26 kr =17 fl 20 kr

Sommerschullohn, von jedem Kind 10 kr =6 fl 40 kr

An Accidenzien im jährlichen Durchschnitt =3 fl

Summa = 148 fl 10 kr.

In Abzug kamen für das jährlich zu beziehende Holz 17 fl 26 kr sowie für das Holz nach Hause zu fahren 5 fl 20 kr, so dass an barem Besoldungsertrag für den Heidelbacher Schullehrer 125 f1 24 kr im Jahr übrigbliebe. [40] Zum Vergleich: Schultheiß Specht erhielt zur ständigen Besoldung 20 fl, der Alsfelder Stadtrechner „als ständigen Gehalt“ 200 Gulden im Jahr (Gemeinderechnungen).

Zum Streit zwischen Pfarrer und Gemeinderat

Der Ausbruch der deutschen Revolution in den Märztagen 1848, an der die Alsfelder starken Anteil nahmen, hat wohl auch auf Heidelbach Einfluss gehabt, wie an zwei überlieferten Ereignissen zu belegen ist. Da war zunächst ein Streit zwischen Pfarrer und Gemeinderat ausgebrochen, den Georg Specht im Alsfelder Intelligenzblatt erläutert. In der Kirche in Heidelbach hatte „Jedermann seinen bestimmten Stand“. Das hätte der Pfarrer Georgi abgeändert. „Die Leute gaben dies nach, sowie einer heirathet, rückt er unten an. Die alten Männer sollten unten ins Chor gehen, wo noch Platz war.“ Da zwei Stände durch „einen Scheid getrennt“ [Seite 21] waren, hatten G. Specht und der Maurer diesen herausgenommen, „und es war alles gut“. Diesen Stand besuchten nun auch der Forstschütz Schmidt und seine Frau, denen es aber jetzt nicht recht war, „dass sie nunmehr bei Bauern sitzen mussten, ohne durch einen Scheid getrennt zu sein“. Darüber erbost, forschte der Forstschütz nach, wer von armen Leuten Losholz gekauft hatte. Dies waren 11 Personen, die zu je 6 Gulden bestraft wurden – nur der Pfarrer, der auch einen „Stecken“ (Holzmaß für Brennholz) gekauft hatte, wurde nicht bestraft. Um gegenüber dem Forstschützen gefällig zu sein, ließ Georgi den Scheid in der Kirche wieder setzen, ohne den Vorstand zu fragen. Als der Gemeinderat den Scheid wiederentfernte, erhob Pfarrer Georgi beim Landgericht Klage gegen die Gemeinderatsmitglieder, die jeder mit 10 fl und 4 fl Kosten bestraft wurden. Georg Specht riet jedem Bauer, „sich mit keinem Wort wider den Pfarrer zu legen, denn dann könnte es ihm ergehen wie dem Heidelbacher Gemeinderath, der eine gute Absicht hatte, indem er die Scheidewand aus der Kirche entfernte, aber dafür büßen musste. [41]

Dazu erklärte der Forstschütz Schmidt in der Zeitung, dass eine gerichtliche Untersuchung gegen Georg Specht erbeten wurde [42], was Specht wiederum veranlasste, festzustellen, dass es doch gut wäre, wenn der Forstschütz zugebe, dass auch er von zwei Personen zwei Stecken Holz gekauft hätte. [43]

Um den Pfarrer Georgi, der von 1842 bis 1861 die Pfarrstelle in Heidelbach inne hatte, ging es noch einmal mit Leserbriefen in der Zeitung hoch her. Joh. Georg Specht schrieb, dass der Pfarrer Georgi sich in neuerer Zeit als großer Volksfreund aufführe und über alles räsoniere, was unter der vorigen Regierung geschehen sei. Dieser Mann hätte in „Alsfeld als Conrector präsentirt werden“ wollen, was aber nicht geklappt hätte, und deshalb froh gewesen wäre, dass er die Pfarrstelle in Heidelbach bekommen hätte. Heute schimpfe dieser Mann über alle Privilegien, besonders über die „Präsentationen“ (das Recht, Personen für eine geistliche Stelle vorzuschlagen). In Alsfeld vermute man, dass er der „Verfasser des bekannten SchmähartikeIs“ [44] sei, in dem Alsfeld und seine Bewohner lächerlich gemacht werden sollten und zwar – wie Specht meinte – „wohl aus Zorn“.

Specht kritisierte weiter: früher sei das Gotteshaus in Heidelbach immer voll gewesen, „weil die Pfarrer Schmidt, Ebel und Aulber wirkliche Prediger des Wort Gottes waren“. Jetzt fände man keine Erbauung mehr, die Kirche würde auch wenig besucht, da „von der Kanzel herab Ausfälle auf Personen vorkommen“, auf die der Pfarrer sogar mit dem Finger deute. Wer könne „von einem Seelsorger Trost erwarten, welcher einer kinderlosen Frau sagt: sie sei nicht würdig, Kinder zu gebären?“, nur „mögen wir Heidelbächer Bauern diese Predigten nicht hören“.

Am meisten befremde die Gemeinde, wie der Pfarrer „mit ihrem Kirchenvermögen schalte und walte“. Die „Bauereien im Pfarrhaus und Zugehör“ nähmen kein Ende, z. B. wolle Georgi um den Pfarrgarten eine Mauer anlegen, die dreimal so viel koste, als der Pfarrgarten wert sei. Der Pfarrer habe bereits für 70 fl Steine angeschafft, als festgestellt wurde, dass Georgi eigenmächtig gehandelt habe. Als der Gemeindevorstand beschlossen hatte, einen Kirchenstand zu ändern, ohne den Pfarrer zu fragen, habe dieser sämtliche Ortsvorstandsmitglieder verklagt. Specht frug deshalb entrüstet: „Was solle man von diesem Mann halten, wenn er von Volkssouveränität spricht?“. [45]

Darauf antworteten „mit der Mehrheit“ die Filialorte Schwabenrod und Münch-Leusel, dass Pfarrer Georgi ein ehrwürdiger Geistlicher sei, der in hoher Achtung stehe. Seine Vorträge seien erbaulich, jeder Zuhörer könne gestärkt und getröstet in seine Wohnung zurückkehren. Das Gotteshaus würde recht zahlreich besucht. Er sei ein tüchtiger Seelsorger, kein Heuchler und suche das Gute zu fördern. Wahrscheinlich verdanke der Schmähartikel seine Existenz der Tatsache, dass der Verfasser am gleichen Tag zu vierzehntägigem Arrest und allen Kriminalkosten wegen Verleumdung des Pfarrers Georgi verurteilt worden sei. [46]

Wegen des Hinweises auf den „Schmähartikel“ nahm auch der „Wächter an der Schwalm“ Stellung: Pfarrer Georgi sei nicht der Verfasser des Artikels im Butzbacher Stadt- und Landbote gewesen. Pfarrer Georgi könne sich als Prediger ganz gut mit seinen Vorgängern messen. [47]

Diese Behauptungen veranlassten – wie aus seiner Stellungnahme vom 29. Januar 1849 hervorgeht – den Johann Georg Specht, sich am 28. Januar nach Schwabenrod zu begeben, um dort dem Gottesdienst beizuwohnen. Als er in die Kirche eintreten wollte, wurden die Besucher bereits wieder entlassen: „Es waren nur Conrad Scheuer, der Schullehrer und der Wagner von Schwabenrod nebst einer Zahl gezwungener Schulkinder“ da. Auch habe er erfahren können, „dass das Machwerk aus einer viereckigen Compagnie entsprungen sei und dass gerade die ‚Mehrheit‘ der Gemeindeglieder nichts davon [Seite 22] wisse“. Weil der Pfarrer nicht vorher gefragt worden wäre, als Bürgermeister Leihmann die Bezirksratswahlen wie üblich im Schullokal abhalten lassen wollte, musste die Wahlkommission der Gemeinde in das Wirtshaus ausweichen. Außerdem habe sich der Pfarrer in einem Prozess eines Ortsbürgers mit seiner Schwägerin als Schiedsrichter aufgeworfen, und, als dieser Mann nicht nachgab, ihm erklärt, dass er nicht mehr in die Kirche und zum Abendmahl kommen solle; deshalb gehe dieser jetzt nach Alsfeld. [48]

Die Naturkatastrophe am 3. Juni 1849

In den Überlieferungen zur Vergangenheit Heidelbachs haben sich einige Ereignisse besonders festgehalten. Dazu gehört die Naturkatastrophe vom 3. Juni 1849. In der Nordwestecke der Gemarkung war ein heftiger wolkenbruchartiger Regen niedergegangen und füllte im Nu die Täler, durch die das Wasser in das Dorf strömte. Am Reichberg hütete gerade der Schäfer Schmidt seine Herde. Er hatte Mühe, dass seine Schafe nicht von den Wasserfluten fortgerissen wurden. Die Wassermassen schossen mit unglaublicher Geschwindigkeit in das Dorf und überfluteten die niedriggelegenen Straßen und Hofreiten. Das Wasser stieg bis zu 30 cm über den Fußboden. Alles, was nicht fest war, wurde mitgeschwemmt. Dazu gehörten selbst Wagen, Ackergerätschaften, Pflüge, Bau- und große Mengen Brennholz. Die Chronik hat die wunderbare Rettung des Viehs von Jost Schmidt überliefert: „In dem Stalle befand sich eine sehr feste Lage Ziegenmist. Das Wasser hob nun Mist, Ziegen und Schweine bis zur Stalldecke empor, und so blieben die Tiere zum Erstaunen aller erhalten.“

Am 9. Juni 1861 wurde das Dorf, wie die Chronik festgehalten hat, nochmals überflutet. [49]

Heidelbach um 1861

Nach nicht unerheblichem Rückgang durch Ab- und Auswanderung zählte 1861 Heidelbach 283 Einwohner, 130 männliche, 153 weibliche. 60 Personen waren selbständig, 223 Angehörige. Nach der wirtschaftlichen Tätigkeit stellte der Bereich Ackerbau und Viehzucht den größten Anteil; hier wurden 35 Selbständige und 132 Angehörige gezählt. Zur Industrie gehörten 17 Selbständige und 53 Angehörige, zum Verkehr ein Selbständiger und fünf Angehörige, zur Gesundheitspflege eine Angehörige, zur Erziehung ein Selbständiger und vier Angehörige und zur Gruppe der „Übrigen“ sechs Selbständige und 28 Angehörige [50]. 1864 wurden 49 Grundbesitzer festgestellt. 1871 gab es 50 bewohnte Häuser.

Der Große Brand am 15. August 1872

Nach den wiederholten gefahrvollen Hochwassern war die Brandkatastrophe am 15. August 1872 mit das Schlimmste, was Heidelbach erlebt hatte. Die Erinnerungen an das Großfeuer, dem fast das halbe Dorf zum Opfer fiel, haben dazu geführt, dass man dieses Tages bis zum Jahr 1913 durch einen Gottesdienst gedachte und ab 14 Uhr die Arbeit ruhen ließ.

Es war ein arbeitsreicher Donnerstag an diesem 15. August, als um ½ 3 Uhr in der noch ganz neuen und sehr geräumigen Scheuer des Landwirtes Johannes Seim beim Abladen eines Wagens mit Frucht plötzlich helle Flammen am Wagen heraufschlugen. Das Feuer fand in der mit mehr als 50 Wagen Heu und mit über 150 Fuder Korn gefüllten Scheune so reiche Nahrung, dass in wenigen Minuten das gefüllte Gebäude in Schutt und Asche lag. Fast gleichzeitig wurde die daran stoßende Scheune des anwohnenden Lorenz Weigel, in der 80 Fuder Korn und Heu lagen, ergriffen und eingeäschert. Auch die Stallungen und Wohngebäude brannten lichterloh, so dass diesem Flammenmeer nicht zu nahen war.

Angefacht durch den starken Nordostwind sprangen die Flammen, mehrere kleinere Gebäude überspringend, auf die hochragende Schulscheune über, die ebenfalls reichlich Nahrung bot; denn hier lagen etwa 70 Fuder Korn und eine Menge Futter; es war die Winterernte von meist kleineren Bauern und armen Leuten, die unversichert waren.

Da der größte Teil der Bewohner draußen auf dem Felde beschäftigt war und nach und nach durch den Feuerschein und das Glockengeläut eilends heimkehrten, fehlte es an der Rettungsmannschaft, so dass anfangs nur 10 Mann die Spritze herbeischaffen und bedienen konnten. Nur mit Mühe konnte die wiederholt vom Feuer erreichte Schule sowie die Wohnung des Johannes Hahn bewahrt werden, während auf der anderen Seite die Wohnungen des Heinrich Weber, Johannes Lotz, Johannes Gebauer, Heinrich Fink und mehrerer geringer Handwerker- und armen Taglöhnerfamilien unrettbar verloren [Seite 23] gingen oder durch Zusammenreißen dem Feuer entzogen werden konnten. Erst gegen 7 Uhr abends, als sich der Wind legte, wurde man Herr des Feuers. 21 größere und kleinere Familien wurden obdachlos, manche hatten nichts als die Kleider auf dem Leib. Erst gegen Morgen brachte man den Brand zum Stehen, nachdem inzwischen die Feuerspritzen aus Schwabenrod, Eudorf, Schrecksbach, Fischbach, Alsfeld u.a. mit ihren Mannschaften gekommen waren und halfen, obwohl es an Löschwasser mangelte.

Die sogleich und am folgenden Tag vorgenommene gerichtliche Untersuchung ließ annehmen, dass der furchtbare Brand von zwei in der Scheuer befindlichen kleinen Kindern einer Tagelöhnerin, welche mit Zündhölzern gespielt haben wollten, herrührte.

Kaum war den zahlreichen Obdachlosen eine notdürftige Unterkunft zuteilgeworden, brach am Sonntag, dem 18. August abends 8 Uhr erneut Feuer in der Scheune des Landwirts Johannes Weigel II. aus. Obwohl Stallung und Scheune niederbrannten, konnten die anstoßenden Hofreiten gerettet werden, während das Wohnhaus, aus dem die in Wochen liegende Ehefrau sich und ihr Kindlein mit Not retten konnte, bedeutende Schäden erlitt.

Einschließlich Scheunen und Stallungen lagen 24 Gebäude in Schutt und Asche. 8 Stück Rindvieh, ein Eber, ein Fohlen und eine Menge Federvieh waren Opfer der Flammen geworden. 22 Familien wurden obdachlos. Während die größeren Grundbesitzer versichert waren, hatten die kleineren Besitzer, weil unversichert, alles eingebüßt.

Aus den Nachbarorten trafen als erste Hilfe sofort Geld und Lebensmittel ein. Die Obdachlosen konnten zunächst unter größter Einschränkung der Bewohner in Heidelbach selbst untergebracht werden, doch mussten alsbald neue Wohnstätten errichtet werden, weshalb es für die Mittellosen der Unterstützung bedurfte. Das unter Pfarrer Berck, Bürgermeister Specht, Lehrer Etling und Gemeinderat Köhler III. gebildete Unterstützungs-Comité für die Abgebrannten in Heidelbach rief im Hinblick auf den großen Verlust an Hab und Gut und aller Kleidung der Betroffenen und mit der Sorge für den bevorstehenden Winter – „woher das Brot nehmen für die Brotlosen und Kleidung für die Entblößten“ – am 22. August 1872 zur Unterstützung auf. Dabei wurden die Landgemeinden mehr um Brotfrüchte, die Städte um Nahrungsmittel, Kleidungsstoffe und bares Geld zum Aufbaueines Obdachs für die Armen gebeten. [51]

Am 11. Oktober 1872 gab das „Unterstützungs-Comité für die Brandgeschädigten in Heidelbach“ einen ersten Rechenschaftsbericht heraus:

An Naturalien waren eingegangen:

zwei Wagen mit Brot von Alsfeld; 14 Laib Brot von Münch-Leusel; 8 Laib Brot von Fischbach; 27 Pfund Reis, 1 Pfund Weizenmehl, 3 ½ Pfund Kaffee, Griesmehl, Dörrfleisch und Wurst von Alsfeld; Hafermehl, Gerste, Mehl und Speck von Eudorf und Dotzelrod; 9 Simmer Korn von Elpenrod, die an die Bedürftigsten unter den Beschädigten verteilt wurden.

An Kleidungsstücken waren eingetroffen:

eine große Sendung von Kleidungsstücken aller Art, Hemden, Strümpfe, Schuhe, Hüte, Röcke, Hosen u. dgl. von Alsfeld; 23 Hemden, 1 Herrenrock, 1 Handtuch, 4 Frauenjacken, 4 Ellen breites Tuch von Schwabenrod; 1 Tischtuch, 12 Herrenhemden, 11 Frauenhemden, 2 Kinderhemden, 4 Westen, 1 Nachtjacke, 4 Taillen, 5 Frauenjacken, 6 Hosen, 6 Betttücher, 1 Überzug, 4 Paar Strümpfe, 1 Paar Schuhe und 9 ½ Ellen Leinen von Eudorf und Dotzelrod.

An Geld waren gespendet worden:

von Alsfeld in einer ersten Sammlung 15 fl 12 kr, bei der zweiten Sendung 55 fl 30 ¾ kr, bei der dritten Sendung 13 fl 27 kr und bei der vierten Sammlung 36 fl, von N.N. zu Alsfeld 1 fl, von Frau Gestütsmeister Diegel zu Alsfeld 2 fl, von Kammerherr v. Rotsmann zu Dotzelrod 3 fl 30 kr, von Pfarrer Georgi in Gladenbach 5 fl, von Schwabenrod 24 fl, von Richtberg in Romrod 5 fl, von Oberförster Block in Alsfeld 1 fl und durch Konrad Köhler III. von Elpenrod 8 fl 3 kr, zusammen 169 fl 42 ¾ kr.

Zwei Brandgeschädigte hatten bereits Vorschüsse, 14 Brandgeschädigte Beträge von 1 bis 4 fl erhalten. [52]

Heidelbach um die Jahrhundertwende

Die häufigen statistischen Erhebungen ermöglichen Einblicke in die wirtschaftlichen Entwicklungen von Siedlungen und Bevölkerung. So stagnierte die Bevölkerungszahl in Heidelbach. Sie betrug 1871 322, 1875 313, 1880 323, 1885 307, 1890 313, 1895 306 und 1900 303 Einwohner. [Seite 24]

Zwischen 1871 und 1900 hat sich die Bevölkerung um 19 Personen verringert, das sind 6 % und ist ein Ausdruck der Landflucht und des Abzugs in die Städte und vor allem in die Industriegebiete. Die wirtschaftliche Struktur zeigt sich in dem hohen Anteil des landwirtschaftlichen Bereichs sowie in der Zunahme des industriellen Bereiches, worunter in der Hauptsache die in Alsfeld beschäftigten Arbeitskräfte zu verstehen sind. Nach der Viehzählung standen 1892 in Heidelbach 49 Pferde, 275 Stück Rindvieh, 178 Schafe, 201 Schweine und 27 Ziegen [53]. Um 1900 waren 48 Häuser bewohnt [54]. Mit diesen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen trat Heidelbach den Weg in das 20. Jahrhundert an, das nach zwei Weltkriegen vor allem in seiner zweiten Hälfte zu gewaltigen Veränderungen der Siedlungs- und Bevölkerungsstruktur führte und das heutige Leben in diesem Dorf und seiner Dorfgemeinschaft bestimmt.

Hausinschriften

Durch den großen Brand am 15. August 1872 sind nur wenige ältere Fachwerkhäuser erhalten, die Hausinschriften tragen.

Pfarrhaus, Am Heidelberg 5
„Anno 1709 den 8.t may ist dieses H. erbauet worden. J.H.“

Am neuen Weg 5
„Diesen bau Hatt Johann Konrad Köhller und seine Ehliche Haußfrau Christina eliesabetha Haben diesen bau durch gottes hielf erbaut: Im Jahr 1765 den 5 Tag Märtz: Unsern ausgang segene gott / unser eingang gleicher massen / segne unser Täglich Brod: segene unser“

Am neuen Weg 7

An der Traufseite: „Diesen Bau haben wir durch Gottes Hielf und Beystand Erbaut: Johannes Heim und seine Eliche Haus Annaelisabeta. Der Zimmer Meister Johan Conrad Köhler von Maar den 29 ten Merz“

An der Giebelseite: „Wo Gott zum Haus nicht giebt sein Gonst, So Arbeit ieder Mann umsonst. Wo Gott die Stadt nicht selbst bewacht: So ist umsonst der Wechter Wacht Anno 1809“

Auf dem Inschriftenstein im Mauerwerk: „Anno 1809 Johann Conrad Kahres von Angenrod“

Gulchweg 2

An der ehemaligen Giebelseite: „Wo Gott nicht gibt sein Gunst So Arbeit jederman umsonst wo Gott die Stadt nicht selbst bewacht so ist umsonst der Wächter wacht“

An der ehemaligen Traufseite: „Diesen Bau haben durch Gottes Hülf und Seegen erbaut Johannes Jung und seine Eliche Huß Frau Elisabede eine Gebohrne Seimin (Lücke durch Vordach) Der Zimer Meister Johann Conrad Köhler von Maar. Heydelbach d 9ten Juni im Jahr Anno 1814 Aufgeschlagen“ [Seite 25]

Fußnoten:

[1] Angaben des Katasteramtes Alsfeld vom 02.01.1995.

[2] Stadtverwaltung Alsfeld: Stand 30.06.1995.

[3] Stadtverwaltung Alsfeld.

[4] Lutz Reichardt, Die Siedlungsnamen der Kreise Gießen, Alsfeld und Lauterbach, Göppingen 1973, S. 169.

[5] Karl Volp, Der Heidelberg bei Heidelbach. in: Heimatblätter für den Kreis Alsfeld. 3. Jg., 1927, Nr. 4.

Otto Spaar, Die Befestigungsanlagen in der Umgebung von Alsfeld, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 5. Reihe, 1925, S. 170.

[6] Herbert Jäkel, Die politische und territoriale Entwicklung des Landkreises Alsfeld. in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 9. Reihe, 1959, S. 20 ff..

[7] W. Classen, Die kirchliche Organisation Althessens im Mittelalter, Marburg 1929, S. 81.

[8] ebd., S. 30.

[9] ebd., S. 81; Eberhard Crusius, Von den Pfarrern des Kreises Alsfeld in vorreformatorischer Zeit, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 6. Reihe, 1934, S. 211 ff..

[10] U. Weiss, Die Gerichtsverfassung in Oberhessen bis Ende des 16. Jh., Marburg 1978. S. 103, 112, 132 ff.; Eberhard Crusius, Der Kreis Alsfeld, Marburg 1974.

[11] W. Schlesinger, Herrschaft und Gefolgschaft, HZ 176, 1953.

[12] U. Weiss, a.a.O., S. 132/133.

[13] Vgl. Alsfelder Regesten bei Karl Ebel, Eduard Edwin Becker in MOGV.

[14] Hassia Sacra, Bd. 5, S. 442.

[15] Wilhelm Diehl, Hess.-Darmst. Pfarrer- und Schulmeister-Buch, S. 406.

[16] Herbert Kosog, Ein Brief Tilemann Schnabels aus dem Jahre 1540, in: Mitteilungen des Geschichts- und Museumsvereins Alsfeld. 9. Reihe, 1971, S. 302.

[17] G.W.J. Wagner, Die Wüstungen im Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, 1854.

[18] Eduard Edwin Becker, Die Salbücher des Kreises Alsfeld 1940. S. 16-18.

[19] Karl Geisel, Zwei Musterungsverzeichnisse von Stadt und Amt Alsfeld aus den Jahren 1609 und 1665, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 8. Reihe, 1952, S. 77.

[20] Karl Dotter, Volksbelustigungen in der Stadt Romrod im 16. und 17. Jahrhundert, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 2. Reihe, 1907, S. 35.

[21] Herbert Kosog, Die Dorfbücher des ehemaligen Kreises Alsfeld, aufgezeichnet in den Jahren 1629 und 1630, in: Mitteilungen des Geschichts- und Museumsvereins Alsfeld. 13. Reihe, 1983. S. 19 ff..

[22] Herbert Jäkel, Vor 350 Jahren, Mindestens 443 Tote, in: Hessische Heimat, 19.07.1986.

[23] (Hl), Die Heimsuchungen Heidelbachs während des 30-jährigen Kriegs, OZ, 11.08.1951.

[24] Karl Dotter, Das Gefecht bei Ohmes am 7. Juni 1637 (07.06.1637), in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld. 7. Reihe, 1937. S. 105 ff..

[25] Karl Geisel, Auswirkungen des 30-jährigen Krieges im Gebiet der Renterei Alsfeld um 1642, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 10. Reihe, 1965, S. 229/230.

[26] Die Chronik des Magisters Georg Eberhard Happel, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 5. Reihe, 1919, S. 18.

[27] Wilhelm Diehl, Hessisches Lehrerbuch, 2. Teil, Oberfürstentum Hessen, Darmstadt 1940, Hassia Sacra, Bd. X, S. 333.

[28] Herbert Jäkel, Eine Verwaltungsreform vor 250 Jahren, in: Mitteilungen des, Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 9. Reihe, 1958. S. 138 ff..

[29] Hassia Sacra V, S. 443.

[30] Karl Geisel, Teilnehmer am Siebenjährigen Krieg aus dem Kreis Alsfeld, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 10. Reihe, 1962, S. 40.

[31] Karl Unverzagt, Oberhessen und seine Nachbargebiete im Siebenjährigen Krieg, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 2.Reihe, 1908, S. 153 ff..

[32] Hassia Sacra V, S. 441 ff..

[33] 200 Jahre. Kirchweihjubiläum der Evangelischen Kirchengemeinde Heidelbach am 05.10.1986.

[34] Dieter Großmann, Topographie der Kunstdenkmäler, in: Der Kreis Alsfeld, Stuttgart 1972, S. 126.

[35] Herbert Jäkel, Von Türmen und Glocken, Weihnachtsbeilage OZ, 1986.

[36] Karl Geisel, Teilnehmer an den Reichskriegen gegen Frankreich (1792-1799) und an dem Ausmarsch nach Triest (1796-1797) aus dem Kreis Alsfeld, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 10. Reihe, 1963, S. 133.

[37] Emmy Spitz, Kriegsnöte in Alsfeld zur Zeit der französischen Revolutionskriege, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 3. Reihe, 1912, S. 194.

[38] Karl Geisel, Die Angehörigen d. großh. hess. Volontair Bataillons von 1807 aus dem Kreis Alsfeld, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 9. Reihe, 1955, S. 26 ff..

[39] Karl Geisel, Die Opfer der napoleonischen Feldzüge aus dem Kreis Alsfeld. in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 9. Reihe, 1956, S. 53.

[40] Die Schulstelle in Heidelbach, 07.02.1823, GMV.

[41] Allgemeines Intelligenz-Blatt 1848. S. 261.

[42] ebd., S. 270.

[43] ebd., S. 274.

[44] Herbert Jäkel, Der Wächter an der Schwalm, Vortrag 1993.

[45] Allgemeines Intelligenz-Blatt 1849, S. 24.

[46] ebd., S. 32.

[47] Der Wächter an der Schwalm 1849, S. 32.

[48] Allgemeines Intelligenz-Blatt 1849, S. 40.

[49] H. L., Heidelbach, OZ 11.11.1950.

[50] Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen, 3. Bd., Darmstadt 1864.

[51] Allgemeines Intelligenz-Blatt vom 27.08.1872.

[52] Allgemeines Intelligenz-Blatt vom 15.10.1872.

[53] Mitteilungen des d. Großh. Hess. Zentralstelle f. d. Landestatistik, 24. Bd., S. 180/181.

[54] Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen, 59. Bd., Darmstadt 1909/1910.

Erstveröffentlichung:

Jäkel, Herbert: Zur Geschichte des Dorfes Heidelbach, in: Magistrat der Stadt Alsfeld (Hrsg.), Alsfeld und seine Stadtteile (Band 7), Heidelbach, Alsfeld 1995, S. 9-25.

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[Stand: 10.02.2024]